Kurschus: Er war ein Prediger, der die Herzen der Menschen berührte
EKD trauert um den ehemaligen Landesbischof der Landeskirche Hannovers, Horst Hirschler, der im Alter von 89 Jahren gestorben ist
Traurig hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) die Nachricht vom Tod des ehemaligen hannoverschen Landesbischofs Horst Hirschler aufgenommen. Hirschler verstarb in der vergangenen Nacht im Alter von 89 Jahren.
„Ich habe Horst Hirschler leider nicht mehr persönlich kennengelernt. Er war bekannt als fesselnder Prediger, der packend und anrührend vom Evangelium erzählen konnte und dabei die Herzen der Menschen berührte“, sagt die EKD-Ratsvorsitzende, Annette Kurschus. „Diese Gabe hatte eine Ausstrahlung weit über die Grenzen unserer Kirche hinaus, in der Horst Hirschler so vieles maßgeblich mitgestaltet hat.“ So war Hirschler von 1991 bis 1997 Mitglied des Rates der EKD und dort insbesondere als Beauftragter für Fragen des Zivildienstes und der Militärseelsorge engagiert. „Um den ökumenischen Dialog hat sich Horst Hirschler intensiv bemüht. Beharrlich rang er darum, die trennenden Hindernisse im Miteinander der Konfessionen gemeinsam zu überwinden“, so die Ratsvorsitzende. „Wir denken in diesen Stunden an seine Angehörigen und schließen sie in unser Gebet ein.“
Vierzehn Jahre lang - von 1974 bis zu seiner Wahl zum Bischof der Landeskirche Hannovers im Jahr 1988 – gehörte Horst Hirschler der Synode der EKD an. „Horst Hirschler hat sich mit großer Leidenschaft für unsere Kirche eingesetzt. Er engagierte sich auf vielfältige Weise, und das weit über seinen Ruhestand hinaus. Seine Stimme wird uns als Kirche fehlen“, so die Präses der EKD-Synode, Anna-Nicole Heinrich.
Horst Hirschler wuchs in Korntal bei Stuttgart, Soltau und später Hildesheim auf. Von 1951 bis 1954 machte er eine Lehre als Starkstrom-/Betriebselektriker. Schon während des letzten Lehr- und ersten Gesellenjahres besuchte er das Abendgymnasium, an dem er 1955 das Abitur bestand. Er studierte in Bethel, Tübingen, Heidelberg und Göttingen Evangelische Theologie. Von 1962 bis 1965 war Hirschler Schülerpastor im Landesjugendpfarramt der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und gleichzeitig Landeswart der evangelischen Jungenschaft BK (Schülerbibelkreise) in Niedersachsen. Danach war er fünf Jahre lang Gemeindepfarrer. Im Jahr 1970 erfolgte die Ernennung zum Konventual-Studiendirektor des Predigerseminars Kloster Loccum der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers. 1977 wurde er zum Landessuperintendenten für den Sprengel Göttingen berufen. Von 1988 bis 1999 war er Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Von 2000 bis 2020 war Hirschler Abt des Klosters Loccum, sein Nachfolger in diesem Amt ist Ralf Meister, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers.
Hannover, 9. August 2023
Pressestelle der EKD
Annika Lukas