Neue Lieder vom Datenstick

Ein Angebot der Landeskirche Hannovers lädt zum Kennenlernen und Ausprobieren neuer Kirchenlieder ein

Zwei Bandmusiker bei der Session zum freiTöne-Stick

Bandmusiker bei den Aufnahmen zum „freiTöne“-Stick.

Neue, moderne Lieder können der Feier eines Gottesdienstes frische Impulse geben. Wer gewohnte Pfade verlassen und die neuen Töne anschlagen will, muss allerdings oft gewisse Hürden überwinden. Hier setzt das Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik der Landeskirche Hannovers, das Michaeliskloster Hildesheim, mit einem neuen Angebot an.

Unter dem Namen „freiTöne“-Stick hat es ein Medienpaket mit Liedern in verschiedenen Arrangements zum Anhören und Ansehen herausgebracht – praktisch gebündelt auf einem Datenstick. Zugrunde liegt das Liederbuch „freiTöne“. Es wurde zum Kirchentag 2017 veröffentlicht und enthält neben traditionellen Gesängen vor allem viel aktuelles Liedgut, unter anderem auch aus dem Liedwettbewerb zum Reformationsjubiläum. Inzwischen hat die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers „freiTöne“ als Beiheft zum Evangelischen Gesangbuch (EG) in ihren Gemeinden eingeführt.

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Der Stick enthält 175 Lieder – außer dem „freiTöne“-Liedgut, das nicht im EG enthalten ist, wurden auch alle neuen Wochenlieder mit aufgenommen, die seit dem ersten Advent 2018 mit der neuen Ordnung gottesdienstlicher Texte und Lieder im Bereich der Evangelilschen Kirche in Deutschland (EKD) in Gebrauch sind. „Wir wollen diese Lieder Menschen zugänglich machen, die mit Noten eher wenig anfangen können“, sagt Kirchenmusikdirektorin Bettina Gilbert, Referentin am Michaeliskloster, zur Intention des Produkts.

Gottesdienst-Teams, Pfarrerinnen und Pfarrer oder Kirchenvorsteher sollen die neuen Lieder einfach und direkt kennenlernen können. „Sie sollen Lust bekommen, die Lieder im Gottesdienst oder bei anderen Anlässen zu verwenden“, so Gilbert.

Ohne Noten

Die Lieder werden in unterschiedlichen Versionen mit Gesang, Piano, Cajon und Schlagzeug präsentiert. Elf Lieder sind in Blechbläser-Besetzung eingespielt. Das Highlight bilden 40 aufwändige Band-Arrangements. Sie sollen zeigen, was mit den Liedern musikalisch alles möglich ist und dabei durchaus auch konkrete Anregungen geben, die in der je eigenen Praxis umsetzbar sind.

Noten sind auf dem Stick nicht enthalten. Das Tastenbegleitbuch und das Bläserheft zu „freiTöne“ bilden die Grundlage der auf Video eingespielten Liedversionen. Es gibt Playbacks, die lediglich zur Erarbeitung der Lieder und nicht im Gottesdienst eingesetzt werden sollen – so die Vorstellung der Herausgeber. „Ausschließen kann man es freilich nicht“, räumt Gilbert ein. „Allerdings wird es immer Leute brauchen, die vorne stehen und die Gemeinde beim Gesang anleiten.“

Kombinierbar auch mit anderen Liedheften

Spezielle Tutorials machen es möglich, einzelne Stimmen hervorzuheben. Hilfreich dürfte das vor allem bei den Band-Arrangements sein – und eine gute Möglichkeit für Musiker in der Gemeinde, sich auch ohne Noten etwas für die eigene Umsetzung abzugucken. Mit den Liedanhängen anderer Landeskirchen, etwa dem Beiheft „EG plus“ oder dem Liedheft „Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder“, das gerade in Württemberg, Baden und der Pfalz eingeführt wurde, gibt es große Schnittmengen – jeweils rund die Hälfte der Lieder sind auch dort enthalten. So könnte der „freiTöne“-Stick auch über Hannover hinaus für Gemeinden interessant sein.

Jörg Echtler (für evangelisch.de)


Der „freiTöne“-Stick kann auf der Website des Michaeliskloster Hildesheim für 24,90 Euro (zzgl. Versandkosten) bestellt werden.