Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung
KMU 2022
Die EKD hat ein großes Interesse daran zu erfahren, welche Einstellungen Menschen zu Religion und Kirche haben, welche Erfahrungen sie mit kirchlichen Angeboten gemacht haben und welche Erwartungen sie an die Kirche in der Zukunft haben. Deshalb befragt sie alle zehn Jahre ihre Mitglieder. Denn ihre Perspektiven sind zentral für die Weiterentwicklung der Kirche. Das Ergebnis sind die sogenannten Kirchenmitgliedschaftsuntersuchungen (KMU). In diesem Jahr wird die sechste ihrer Art vorgestellt und ist damit ein verlässliches Markenzeichen der Evangelischen Kirche.
Seit 1972 werden Daten rund um das Thema Kirchenmitgliedschaft erhoben. Neu ist, dass im Jahr 2022 erstmals die Gesamtbevölkerung befragt wurde.
Die sechste KMU
- zeigt Zusammenhänge zwischen Kirchenbindung und gesellschaftspolitischen Orientierungen auf.
- erhebt und analysiert regionale Unterschiede, indem sie die Antworten in Beziehung zu kirchlichen Meldedaten setzt.
- vergleicht die Einstellungen von Evangelischen, Katholiken und Konfessionslosen.
- erhebt die Erwartungen an kirchliche Veränderungsprozesse.
Da ein Teil der Fragen seit 50 Jahren identisch ist, ist eine einzigartige Analyse von Trends über einen langen Zeitraum möglich. Neu hinzugekommene Fragen ermöglichen zudem Einsichten in aktuelle Einstellungen, etwa zu den Themen Klimaschutz und Seenotrettung.
Umfangreiche Auswertungen zur KMU VI stehen ab November 2023 zur Verfügung. Am 14. November wird die Studie im Rahmen der EKD-Synode in Ulm vorgestellt. Pünktlich dazu erscheint eine Broschüre, die einen Überblick über erste zentrale Ergebnisse gibt. Ein Auswertungsband mit etwa 30 Einzelstudien folgt Mitte 2024. Hinzu kommen Ergebnisse von qualitativen Begleitstudien, die parallel durchgeführt worden sind. Eine Webpräsenz unterstützt kirchliche Entscheider*innen, die Kirche auf Grundlage der KMU-Auswertungen weiterzuentwickeln.
Die KMU wird vom Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD koordiniert und durch einen wissenschaftlichen Beirat fachlich verantwortet. Darin arbeiten seit dem Jahr 2021 auch Vertreter*innen der römisch- katholischen Kirche mit.
Nähere Informationen
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Der wissenschaftliche Beirat der KMU VI
Petra-Angela Ahrens (Referentin am Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD in Hannover)
Dr. Katharina Alt (Abteilungsleiterin für Sozialstatistik bei der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau)
Prof. Dr. Reiner Anselm (Professor für Systematische Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München)
Christian Fuhrmann (Gemeindedezernent der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland)
Dr. David Gutmann (Kompetenzzentrum Kirchenmitgliedschaft und Kirchensteuer der Katholischen Hochschule Freiburg)
Dr. Stephan Schaede (Vizepräsident im Kirchenamt der EKD)
Daniel Hörsch (Sozialwissenschaftlicher Referent bei midi Berlin)
Prof. Dr. Wolfgang Ilg (Professor für Gemeindepädagogik an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg)
Dr. Dr. h. c. Volker Jung (Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau)
Prof. Dr. David Käbisch (Professor für Religionspädagogik an der Goethe-Universität Frankfurt/Main)
Prof. Dr. Dr. Dr. Klaus Kießling (Professor für Religionspädagogik und Pastoralpsychologie an der Philosophisch-theologischen Hochschule St. Georgen)
Dr. Tobias Kläden (stellv. Leiter der Katholischen Arbeitsstelle für missionarische Pastoral in Erfurt)
Christian Kopp (Regionalbischof der evangelisch-lutherischen Kirche für München und Oberbayern)
Prof. Dr. Georg Lämmlin (Direktor des Sozialwissenschaftliches Institut der EKD in Hannover)
Prof. Dr. Maren Lehmann (Professorin für Soziologie an der Zeppelin Universität Friedrichshafen)
Charlotte Ludemann (Abteilung Statistik der EKD in Hannover)
Prof. Dr. Jan Loffeld (Professor für Praktische Theologie an der Universität Tilburg/Niederlande)
Prof. Dr. Kristin Merle (Professorin für Praktische Theologie an der Universität Hamburg)
Dr. Fabian Peters (Forschungszentrum Generationenverträge der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong (Professorin für Praktische Theologie an der Christian-Albrechts-Universität Kiel)
Prof. Dr. Johanna Rahner (Professorin für Katholische Theologie an der Universität Tübingen)
Prof. Dr. em. Detlef Pollack (Professor für Soziologie an der Universität Münster)
Prof. Dr. Jörg Stolz (Professor für Soziologie an der Universität Lausanne/Schweiz)
Dr. Johannes Wischmeyer (Leiter der Abteilung „Kirchliche Handlungsfelder“ im Kirchenamt der EKD, Hannover)
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Veröffentlichungen
Wunder, Edgar (2022): Ausblick auf die VI. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der EKD im Herbst 2022. In: Georg Lämmlin (Hrsg.): Zukunftsaussichten für die Kirchen. Beiträge zum 90. Geburtstag von Karl-Fritz Daiber. Nomos Verlag, Baden-Baden, S. 275–280.
Roleder, Felix & Weyel, Birgit (2019). Vernetzte Kirchengemeinde. Analysen zur Netzwerkerhebung der V. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der EKD. Evangelische Verlagsanstalt Leipzig.
Burkowski, Peter & Charbonnier, Lars (2015). Mehr Fragen als Antworten? Die V. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung und ihre Folgen für das Leitungshandeln in der Kirche. Evangelische Verlagsanstalt Leipzig.
Heinrich Bedford-Strohm, Volker Jung (2015, Hrsg.): Vernetzte Vielfalt - Kirchenmitgliedschaft in Zeiten der Individualisierung und Säkularisierung. Die fünfte EKD-Erhebung über Kirchenmitgliedschaft. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh.
Nikolaus Schneider, Heinrich Bedford-Strohm, Volker Jung (2014, Hrsg.): Engagement und Indifferenz. Kirchenmitgliedschaft als soziale Praxis. Die V. EKD-Erhebung über Kirchenmitgliedschaft. EKD, Hannover.
KMU I (1974): Wie stabil ist die Kirche? Bestand und Erneuerung. Ergebnisse einer Meinungsbefragung. Hrsg. von Helmut Hild, Gelnhausen und Berlin.
KMU II (1984): Was wird aus der Kirche? Ergebnisse der zweiten EKD-Umfrage über Kirchenmitgliedschaft. Hrsg. von Johannes Hanselmann, Helmut Hild, Eduard Lohse, Gütersloh.
KMU III (1997): Fremde Heimat Kirche. Die dritte EKD-Erhebung über Kirchenmitgliedschaft. Hrsg. von Klaus Engelhardt, Hermann von Loewenich, Peter Steinacker, Gütersloh.
KMU IV (2006): Kirche in der Vielfalt der Lebensbezüge. Hrsg. von Wolfgang Huber, Johannes Friedrich und Peter Steinacker, Gütersloh.