Heike Springhart zur ersten badischen Bischöfin gewählt
EKD-Ratsvorsitzende, Präses Annette Kurschus, gratulierte direkt im Anschluss an die Wahl
Karlsruhe (epd). Heike Springhart wird erste Bischöfin der Evangelischen Landeskirche in Baden. Die Landessynode wählte die Pforzheimer Pfarrerin auf ihrer digitalen Tagung zur Nachfolgerin von Jochen Cornelius-Bundschuh, der Ende März in den Ruhestand geht. Mit 55 von 69 abgegebenen Stimmen wurde sie im dritten Wahlgang gewählt. Es gab sieben Nein-Stimmen und sieben Enthaltungen.
Die EKD-Ratsvorsitzende, Präses Annette Kurschus, gratulierte direkt im Anschluss an die Wahl mit einem Grußwort vor der Synode: „Ich gratuliere Ihnen von Herzen zur Wahl zur künftigen Landesbischöfin der Evangelischen Landeskirche in Baden. Mit ihrer Liebe zur Theologie, zu den Menschen und zur Kirche werden sie ein Segen in diesem geistlichen Leitungsamt sein. Die badische Landeskirche hat unter dem Motto #gleichundberechtigt in diesem Jahr an „50 Jahre rechtliche Gleichstellung von Pfarrerinnen und Pfarrern“ in der badischen Landeskirche erinnert. Da sind sie als Frau im Amt der leitenden Geistlichen eine wunderbare Bestätigung! Ich freue mich auf die Zusammenarbeit in der EKD.“
Die 46-jährige habilitierte Theologin Springhart wird ab April an der Spitze der badischen Landeskirche stehen als Repräsentantin von rund 1,1 Millionen Protestanten in Baden von Wertheim im Norden bis zum Bodensee im Süden. Derzeit ist Springhart Gemeindepfarrerin an der Evangelischen Johannesgemeinde in Pforzheim, der ersten Notkirche, die nach dem Krieg in Deutschland gebaut wurde.
Die Theologin leitete von 2010 bis 2019 das Theologische Studienhaus Heidelberg. Sie lehrte an den Universitäten Bochum, Heidelberg und Zürich. 2013 und 2014 war sie Gastwissenschaftlerin an der University of Chicago (USA). Springhart schrieb ihre Doktorarbeit über den „Beitrag von Religion und Kirche für Demokratisierung und Reeducation im Westen Deutschlands nach 1945“.
Ihre Habilitationsschrift „Der verwundbare Mensch. Sterben, Tod und Endlichkeit im Horizont einer realistischen Anthropologie“ ist im April 2016 erschienen.
Seit 2016 ist sie Mitglied der Kammer für Theologie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).