Kirchenpräsidentin Tietz ruft zu Respekt vor politischem Gegner auf

Frankfurt a.M., Darmstadt (epd). Die hessen-nassauische Kirchenpräsidentin Christiane Tietz hat zu Respekt vor dem politischen Gegner aufgerufen. „Gerade jetzt zählt, im Gespräch darüber zu stehen, wie wir als Gesellschaft zusammenbleiben“, schrieb sie in einem Beitrag in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Donnerstag). Dabei sei die Wahrnehmung von anderen Argumenten und Perspektiven wichtig. Mit der Initiative #VerständigungsOrte wolle die Evangelische Kirche in Deutschland Raum für offene und respektvolle Gespräche über kontroverse politische Themen öffnen.

Screenshot www.verstaendigungsorte.de

Screenshot von www.verstaendigungsorte.de der Initative #VerständigungsOrte.

Tietz wies darauf hin, dass die evangelische Rechtfertigungslehre zwischen Person und Werk unterscheide, also auch zwischen Person und politischer Position. „Konkret bedeutet das: Ich lehne deine Position ab, und gegen diese beziehe ich auch klar Stellung. Aber ich identifiziere dich nicht mit deiner Position“, schrieb die Kirchenpräsidentin. Daraus folge für Gespräche über Politik: „Ich nehme dich weiter als Mensch wahr. Ich höre dir zu, wenn du von deinen Sorgen und Ängsten erzählst. Und ich erzähle auch von meinen.“