Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (UN)
Viel Rückenwind hat der Nachhaltigkeitsdiskurs durch die Verabschiedung der Nachhaltigkeitsziele durch die 193 Mitgliedsstaaten der Vollversammlung der Vereinten Nationen 2015 in New York bekommen. Für 17 Politikfelder wurden hier weitreichende Ziele definiert, die bis 2030 erreicht sein sollen. Diese Nachhaltigkeitsziele stellen gegenüber den Millenniumsentwicklungszielen (die von 2000-2015 galten) einen Fortschritt dar, weil sie weitgehender und radikaler sind, mehr Themenbereiche umfassen – darunter insbesondere ökologische Fragen - und alle Länder in die Pflicht nehmen - darunter auch Deutschland.
Dass über 190 Staaten – Industrie, Schwellen- und Entwicklungsländer, die ja durchaus unterschiedliche Interessen haben - sich auf diese weitreichende gemeinsame Agenda verständigen konnten, ist ein großer Gewinn. Allerdings kann es bei der Umsetzung zu Zielkonflikten zwischen einzelnen Zielen kommen wie z.B. dem Ziel 8 für „nachhaltiges Wirtschaftswachstum“ und dem Ziel 13 zum Klimaschutz. Da es auf UN Ebene keine Sanktionsmöglichkeiten zur Umsetzung der Ziele gibt, hängt viel davon ab, dass die unterzeichnenden Staaten die Agenda 2030 als Selbstverpflichtung ernstnehmen.
Alle Länder, die diese Ziele mit beschlossen haben, sollen eigene Nachhaltigkeitsstrategien entwickeln, mit denen sie nachweisen, wie sie die Ziele erreichen wollen. Ebenso sollen sie regelmäßig über den Stand ihrer Zielerreichung bei der UN Bericht erstatten. Zentrales Begleitgremium zur Beobachtung und Überprüfung der Umsetzungsprozesse ist das „High Level Political Forum“, in dem alle Staaten vertreten sind und das sich jährlich in New York trifft.
Zur Umsetzung der ehrgeizigen Ziele für nachhaltige Entwicklung sind alle in der Weltgemeinschaft gefordert – die Politik, die Wirtschaft, die Wissenschaft und die Zivilgesellschaft.
Zu den Nachhaltigkeitszielen der UN ein Interview mit Dr. Ruth Gütter, Referentin für Nachhaltigkeit der EKD während einer Veranstaltung zu den SDGs am 23. August 2018.
https://www.youtube.com/watch?v=qeUO3quLCN4&feature=youtu.be
Im Vorfeld der Europawahl 2019 hat der Rat der EU sich sehr klar zur Bedeutung der SDGs für die EU und für eine konsequente Umsetzung ausgesprochen. Mehr dazu unter: https://www.consilium.europa.eu/de/press/press-releases/2019/04/09/sustainable-development-council-adopts-conclusions/?utm_source=dsms-auto&utm_medium=email&utm_campaign=Sustainable+development:+Council+adopts+conclusions
Resolution der Generalversammlung, verabschiedet am 25. September 2015
Ernst Ulrich von Weizsäcker/Anders Wijkman u.a. ,Wir sind dran- Was wir ändern müssen, wenn wir bleiben wollen, Gütersloh 2017
Den Text finden Sie unter: Neuerscheinungen - Lesenswertes zum Thema Nachhaltigkeit