Martin Stöhr mit Niemöller-Medaille geehrt
Frankfurt a.M. (epd). Der Pionier des christlich-jüdischen Gesprächs, Martin Stöhr, ist mit der Martin-Niemöller-Medaille der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau geehrt worden. Der 84-jährige evangelische Theologe habe sich "in herausragender Weise" um das christlich-jüdische Verhältnis verdient gemacht, sagte Kirchenpräsident Volker Jung am 25. November vor der in Frankfurt am Main tagenden Kirchensynode.
Der Preisträger habe der Judenmission bereits vor 50 Jahren eine Absage erteilt und schon früh auf den Antisemitismus in Deutschland und den Nahost-Konflikt reagiert, sagte die Pröpstin für die Kirchenregion Rhein-Main, Gabriele Scherle, in ihrer Laudatio.
Starker Einsatz für den christlich-jüdischen Dialog
Schon während seines Studiums habe Stöhr erkannt, dass ein Versagen in Kirche und Theologie in Bezug auf das Judentum aufzuarbeiten sei und eine grundlegende Neuausrichtung gelingen müsse, heißt es in der Begründung für die höchste Auszeichnung in der EKHN. Er habe zu den ersten gehört, die die die judenfeindlichen Schriften des Reformators Martin Luther kritisch betrachteten.
Für seinen Einsatz hat Stöhr bereits den Ehrendoktortitel der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg erhalten. Er ist zudem Ehrenpräsident mehrerer Organisationen, die sich für den christlich-jüdischen Dialog einsetzen, darunter der Internationale Rat der Christen und Juden.
28. November 2016