Nutztier und Mitgeschöpf
Tierwohl, Ernährungsethik und Nachhaltigkeit aus evangelischer Sicht
Dass der noch immer wachsende weltweite Fleischkonsum wesentlich zur Zerstörung der Umwelt und zum Klimawandel beiträgt, ist inzwischen allgemein bekannt. Mit diesem Impulspapier möchte die EKD dazu anregen, den Umgang mit Nutztieren sowie den Konsum von Fleischprodukten in Deutschland und weltweit zu überdenken.
Der Text beleuchtet den Fleischkonsum aus zahlreichen Blickwinkeln und zeigt ethisch-theologische Zusammenhänge auf. Dabei werden viele Dimensionen deutlich, die beim Versuch einer Neuorientierung zu beachten sind. Das Spannungsfeld reicht von der Agrarwirtschaft über Tierethik und Tiermedizin bis hin zu einer Ernährungskultur, die im Fleischkonsum oft noch einen Wohlstandsindikator sieht.
Deutlich wird: Ein Paradigmenwechsel hin zu einer schöpfungsverträglichen, gesunden und nachhaltigen Landwirtschaft und Ernährung lässt sich nur umsetzen, wenn Verbraucher und Verbraucherinnen, Landwirtschaft und Agrarpolitik gleichermaßen Verantwortung übernehmen.
Mehr Wertschätzung für Tiere
Die EKD plädiert mit dem Impulspapier für eine größere Wertschätzung der Nutztiere und der aus ihnen gewonnenen Lebensmittel und spricht sich für eine eindeutige Reduzierung des Fleischkonsums aus. Dabei möchte sie keine Vorschriften machen, sondern alle gesellschaftlichen Gruppen zu einem offenen Dialog über Tierhaltung und Fleischkonsum einladen.
Das Impulspapier beleuchtet zunächst biblisch-theologische Aspekte zum Verhältnis von Mensch und Tier und nimmt dann den Wandel dieses Verhältnisses im Zuge der Industrialisierung und modernen Landwirtschaft in den Blick. Anschließend werden die globalen Auswirkungen des Wandels beleuchtet; praktisch sind die Hinweise auf kirchliche Beiträge und Lernorte, die zu einer neuen Mensch-Tier-Ethik beitragen könnten.
Es folgt eine Zusammenfassung in Kernsätzen und Forderungen für eine nachhaltigere Nutzierethik aus evangelischer Perspektive. Forderungen nach einer besseren Einhaltung von Nutztierstandards werden dabei ebenso angesprochen wie finanzpolitische Möglichkeiten oder Tierwohl-Gütesiegel zur Förderung einer nachhaltigeren Fleischproduktion.
Für wen ist dieses Heft?
- Verbraucher*innen
- in der Landwirtschaft und Politik Tätige
- Kirchengemeinden
- Kirchliche und diakonische Einrichtungen
- Bildungseinrichtungen
- Jugendgruppen
- Gesprächsgruppen
ub
Der weltweite Fleischkonsum trägt wesentlich zur Zerstörung der Umwelt und zum Klimawandel bei. Mit diesem Impulspapier setzt sich die EKD für eine größere Wertschätzung der Tiere und die Reduzierung des Fleischkonsums ein. Dazu beleuchtet sie das Mensch-Tier-Verhältnis, landwirtschaftliche Entwicklungen und die vorherrschende Ernährungskultur aus zahlreichen Blickwinkeln und zeigt ethisch-theologische Zusammenhänge auf. Ziel ist es, einen Dialog anzustoßen und einen Paradigmenwechsel hin zu einer schöpfungsverträglichen, gesunden und nachhaltigen Landwirtschaft und Ernährung in Gang zu bringen.
Evangelische Kirche in Deutschland, 2019
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