„Orgel des Monats Dezember 2016“ in Wiesbaden
„Wunderbare Klangfarben sind wieder da“
Die historische Walcker-Orgel in der Wiesbadener Ringkirche wurde in diesem Jahr umfassend saniert. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) getragene Stiftung Orgelklang hat die Instandsetzung des von ihr als „Orgel des Monats Dezember 2016“ gewürdigten Instruments mit 4.000 Euro gefördert. Finanziert wurde das insgesamt rund 300.000 Euro umfassende Projekt von Seiten der Gemeinde unter anderem auch durch Erlöse eines eigens publizierten „Ringkirchenkrimis“.
Die Kriminalgeschichte rund um einen Leichenfund in der Wiesbadener Hauptkirche wurde von dem Kantor der Gemeinde Hans Kielblock verfasst. Neben seinem „Ringkirchenkrimi“ verkauft die Gemeinde eine eigene „Orgel-CD“, außerdem verhalfen Benefizkonzerte, Flohmärkte und andere Aktionen zu weiteren Spenden.
Die 1894 in der Werkstatt E. F. Walcker & Cie. in Ludwigsburg erbaute Orgel gehörte als Teil des spätromantischen Gesamtkonzepts zur Erstausstattung der großen Ringkirche. Immer wieder wurde die Disposition verändert, Pfeifen wurden abgesägt oder ausgetauscht, sodass sich die Orgel im Lauf der Jahrzehnte zunehmend von ihrem ursprünglichen Klang entfernte. Ein „ambivalentes Sammelsurium aus Spätromantik und Neobarock“ nennt Hans Kielblock das Ergebnis dieser Entwicklung, und auch technisch war das Instrument „am Ende“.
Bis September dieses Jahres wurde die Walcker-Orgel umfassend gereinigt, wo nötig restauriert und zu ihrem ursprünglichen Klang zurückgeführt. Der Kantor ist zufrieden: „Jetzt sind die wunderbaren Klangfarben des Originals wieder zu entdecken“. Endlich, sagt er, „kann das für seine Größe erstaunlich kompakte Instrument mit seinem Klang den Kirchenraum wieder ausfüllen“.
Die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) präsentiert in jedem Monat eine „Orgel des Monats“. Insgesamt fördert sie in diesem Jahr 19 Projekte in einem Gesamtumfang von 122.000 Euro. Seit 2010 hat sie 149 Förderzusagen über insgesamt rund 1,1 Millionen Euro gegeben. Die Mittel dafür werden aus Spenden sowie Erträgen des Stiftungskapitals bereitgestellt.
Hannover, 15. November 2016
Pressestelle der EKD