„Er war eine der prägenden Gestalten der deutschen Sozialethik nach dem Krieg“
Der Vorsitzende des Rates der EKD zum Tod von Trutz Rendtorff
„Trutz Rendtorff war eine der prägenden Gestalten der evangelischen Sozialethik in Deutschland nach dem Krieg. Als langjähriger Vorsitzender der Kammer für Öffentliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat er wichtige inhaltliche Impulse für grundlegende Denkschriften wie die Demokratiedenkschrift oder die Wirtschaftsdenkschrift der EKD gegeben. Ich bin dankbar für allen persönlichen Austausch und alle wohlwollende Begleitung, die ich von ihm bis ins hohe Alter erfahren durfte“, würdigte der Vorsitzende des Rates der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm.
Der international renommierte evangelische Theologieprofessor Trutz Rendtorff ist im Alter von 85 Jahren an Heiligabend nach längerer schwerer Krankheit in München gestorben.
Von 1968 bis 1999 lehrte er an der evangelisch-theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München Systematische Theologie und war eine wichtige Stimme der evangelischen Kirche. Als renommierter Sozialethiker beschrieb Rendtorff ethische Grundpositionen der Kirche. Als Vorsitzender der Kammer für Öffentliche Verantwortung der EKD brachte Rendtorff grundlegende Positionspapiere auf den Weg. So zum Beispiel die Friedensdenkschrift (1981), die Demokratiedenkschrift (1985) und die Wirtschaftsdenkschrift (1991). In der EKD-Synode und der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) setzte sich der Theologe für ein offenes Christentum und einen Protestantismus als „Institution der Freiheit“ ein.
Hannover, 27. Dezember 2016
Pressestelle der EKD
Kerstin Kipp