Zeichen für Frieden und Religionsfreiheit
Friedenslicht aus Bethlehem im Bundestag übergeben
Das Friedenslicht aus Bethlehem ist am heutigen Freitag im Deutschen Bundestag angekommen. Fünf Vertreter der deutschen Pfadfinderverbände übergaben das Licht bei der christlichen Morgenandacht in Anwesenheit von zahlreichen Abgeordneten sowie des Bevollmächtigten des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Prälat Bernhard Felmberg. Im Rahmen der anschließend beginnenden Plenarsitzung diskutierten die Mitglieder des Bundestages über das Menschenrecht der Religionsfreiheit.
„Ich freue mich, dass das Friedenslicht aus Bethlehem seinen Weg bis in den Bundestag gefunden hat“, sagte Felmberg heute in Berlin. „Das Licht verbindet uns in besonderer Weise mit der Stadt Bethlehem, und damit mit den Menschen in Israel und Palästina. Wir denken an unsere christlichen Brüder und Schwestern im Nahen Osten, aber natürlich auch an alle anderen unterdrückten und verfolgten Christen und religiösen Minderheiten in der Welt. Vor dem Hintergrund der heutigen Debatte über Religionsfreiheit hat das Friedenslicht eine ganz besondere Bedeutung.“
Die Debatte im Deutschen Bundestag habe einmal mehr gezeigt, dass sich das Parlament seiner Verantwortung bewusst sei, sich für das Menschenrecht der Religionsfreiheit einzusetzen, unterstrich der EKD-Bevollmächtigte. Mit dem Recht auf Religionswechsel sei dabei ein wichtiger Aspekt betont worden.
Der Prälat begrüßte ausdrücklich, „dass bei der Diskussion ein besonderes Augenmerk auf die Lage der christlichen Minderheiten im Irak gelegt wurde“. Bei einem Gespräch mit dem chaldäischen Bischof von Bagdad, Shlemon Warduni, sei deutlich geworden, wie sehr Christen und andere religiöse Minderheiten im Irak unter Verfolgung zu leiden hätten. Der EKD-Bevollmächtigte erneuerte seine Forderung nach Unterstützung der Stabilisierung der Verhältnisse im Irak. Gleichzeitig erinnerte er daran, dass immer mehr Menschen, die aus dem Land geflohen seien, bis zum Erreichen dieser Stabilität konkrete Hilfe bräuchten. „Viele können absehbar nicht in ihre Heimat zurückkehren, unter ihnen sind zahlreiche Christen.“ Die EKD fordere daher eine Neuauflage des Resettlement-Programms, in dessen Rahmen Deutschland schon einmal 2500 irakische Flüchtlinge aufgenommen habe.
Hannover, 17. Dezember 2010
Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick
Info: Das Friedenslicht aus Bethlehem wurde in der Geburtsstadt Jesu entzündet. Alljährlich wird es am dritten Adventswochenende an Pfadfindergruppen aus ganz Europa gegeben; aus Wien erreichte die kleine Flamme per Zug mehr als 30 Städte in Deutschland. Dort soll es zu Weihnachten in vielen regionalen und lokalen Aktionen als Symbol für die Hoffnung auf Frieden verteilt werden. Die Aktion „Friedenslicht aus Bethlehem entstand im Jahr 1986 auf Initiative des Österreichischen Rundfunks. Seit 1994 verteilen deutsche Pfadfinderinnen und Pfadfinder das Licht.