Bischof kritisiert AfD-Bürgermeister von Jüterbog

Jüterbog (epd). Der Bürgermeister des brandenburgischen Jüterbog, Arne Raue, steht wegen Angriffen auf Kirchenvertreter in einem YouTube-Beitrag in der Kritik. Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, erklärte am Mittwoch in Berlin, die verbalen Angriffe von Raue auf die Pfarrerin Mechthild Falk und Pfarrer Tileman Wiarda von der evangelischen Kirchengemeinde St. Nikolai in Jüterbog seien unerträglich. Es dürfe nicht zugelassen werden, „dass Hetze unser Miteinander zersetzt“.

Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Staeblein (Stäblein), in Wuerzburg bei der Tagung der EKD-Synode (Foto vom 11.10.2024).

Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und Mitglied im Rat der EKD, Christian Stäblein.

Raue ist vor einigen Wochen der AfD beigetreten und damit Brandenburgs erster hauptamtlicher AfD-Bürgermeister. In seinem von ihm selbst als privat bezeichneten YouTube-Beitrag vom 31. Dezember wirft er Pfarrerin Falk unter anderem vor, Straftaten von Flüchtlingen gedeckt zu haben. Wiarda wirft er vor, er hetze und spalte „den ganzen Tag“.

In dem YouTube-Beitrag greift Raue unter anderem auch Sozialdemokraten, Grüne und die Initiative „Omas gegen Rechts“ an, mokiert sich über die Parole „Nazis raus“, kritisiert Zuwanderung und wirbt für die AfD.

Bischof Stäblein betonte, er danke Pfarrerin Falk und Pfarrer Wiarda „für den sehr guten Dienst, den sie für ihre Kirche und die Menschen in Jüterbog machen“. Die Landeskirche unterstütze beide in ihrem Tun und stehe an der Seite der engagierten Christinnen und Christen in Jüterbog. Von der Landeskirche hieß es, Raue verunglimpfe die Pfarrerin und den Pfarrer und greife sie „in hetzerischer Art und Weise“ an.