EKD-Friedensbeauftragter Renke Brahms: „US-Erlaubnis zu Landminen ist enttäuschend und empörend“
Der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, hat auf der Konferenz für Friedensarbeit im Raum der EKD in der Evangelischen Akademie in Bad Boll die jüngste Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, der US-Armee den Einsatz von Landminen in Konflikten zu erlauben, scharf kritisiert. „Diese Entscheidung ist enttäuschen und empörend, gerade auch angesichts der Tatsache, dass die Ächtung und das Verbot dieser Waffen von der klaren Mehrheit der Völkergemeinschaft beschlossen wurde und auch die Großmächte sich, ohne unterschrieben zu haben, bisher daran halten“, so Brahms.
Die schrecklichen und langwierigen Folgen von Landminen für Millionen Menschen, vor allem für Zivilisten machen nach Ansicht des EKD-Friedensbeauftragten überdeutlich, welch ein Verbrechen die Herstellung und der Einsatz von Landminen darstellen würden. „Von diesen Waffen ist gerade die Zivilbevölkerung betroffen, Landminen sind heimtückisch und sie sind ethisch nicht zu rechtfertigen“, so Brahms. Und er macht deutlich: „Die Herstellung und der Einsatz von Landminen stellen ein Verbrechen dar.“
Nach der Entscheidung der USA sieht Renke Brahms die internationale Gemeinschaft wie auch die Bundesregierung gefordert: „Ich hoffe hier auf ein klares Votum der Vereinten Nationen wie auch der Bundesregierung“, macht der EKD-Friedensbeauftragte in Bad Boll deutlich. Erfreut zeigte sich Brahms, dass sich die Bundesregierung bereits kritisch zu dieser Entscheidung des US-Präsidenten geäußert hat.
Ihm zeige diese besorgniserregende Entwicklung bei den Landminen erneut, wie wichtig es sei, dass errungene internationale Verträge nicht leichtfertig aufgegeben werden dürften, sondern eher als Beispiel dienen sollten, in manchmal mühsamen Verhandlungen Fortschritte auf dem Weg zum Frieden zu erzielen, macht Renke Brahms deutlich. Denn für ihn ist auch klar: „Auch dies gehört zu einem Weg der Gewaltfreiheit.“
Hier habe die EKD-Synode in Dresden im vergangenen November erfreulicherweise ein klares Signal gegeben, freut sich Renke Brahms. „Hier wurde ein Weg aufgezeigt für den Vorrang der Gewaltfreiheit, ohne der Versuchung zu erliegen, der Option militärischer Gewalt einen gleichen Stellenwert einzuräumen“, unterstreicht der EKD-Friedensbeauftragte und ergänzt: „Gerade angesichts vieler Konflikte, einer wachsenden Bereitschaft, doch wieder dem Recht des Stärkeren politisch Platz einzuräumen, ist das Signal der Dresdner Synode signifikant anders und deshalb wichtig.“