Requiem für Tote des Holodomors

Blick in den Berliner Dom

Blick in den Berliner Dom während eines ökumenischen Friedensgebetes

Berlin (epd). Mit einem ökumenischen Requiem wird am Montag, 27. November 2023,  im Berliner Dom an die Millionen Opfer des Holodomors in der Ukraine in den 1930er Jahren erinnert. Dazu werden der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev, die Präsidentin des Bundesrats, Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD), Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt, Bundesministerlandwirtschaftsminister Cem Özdemir (beide Grüne) sowie Botschafterinnen und Botschafter verschiedener Länder erwartet, teilte die Berliner Domgemeinde am Donnerstag mit.

Gestaltet wird die Totenmesse von Domprediger Stefan Scholpp gemeinsam mit Geistlichen von verschiedenen ukrainischen Kirchen und dem Vorsitzenden des Ökumenischen Rats Berlin-Brandenburg, Hansjörg Günther von der Erzdiözese Berlin. Die Musik kommt von Domorganist Andreas Sieling, der Domkantorei, dem ukrainischen Kirchenchor „Ta Deum“ und dem Ensemble „Alter Ratio“. Zudem wird die ukrainische Sopranistin Alyona Guz auftreten.

Als Holodomor (ukrainisch: Tötung durch Hunger) wird eine von der damaligen Sowjetführung vor 90 Jahren in der Ukraine verursachte Hungersnot bezeichnet, der in den Jahren 1932 und 1933 bis zu vier Millionen Menschen zum Opfer fielen. Historiker gehen davon aus, dass der sowjetische Diktator Josef Stalin die Not absichtlich herbeiführte, um den Widerstand ukrainischer Bauern gegen ihre Zwangskollektivierung zu brechen. Das Europäische Parlament und der Bundestag hatten den Holodomor im vergangenen Jahr als Völkermord anerkannt.