Präses Heinrich: Demokratie braucht mehr als Haltung und Appelle

Präses Anna-Nicole Heinrich beim Präsidiumsbericht

Die amtierende EKD-Ratsvorsitzende, Bischöfin Kirsten Fehrs (rechts), und die Präses der EKD-Synode, Anna-Nicole Heinrich auf der 5. Tagung der 13. Synode der EKD in Würzburg.

Würzburg (epd). Zum Auftakt der in Würzburg tagenden Synode der EKD hat die Präses der Synode, Anna-Nicole Heinrich, angemerkt, dass die Demokratie mehr brauche als Haltung und Appelle. „Es liegt an uns, wie wir Demokratie mit Leben füllen“.

Die Demokratie gerate unter Druck, zeige ihre Verletzlichkeit in neuer Dimension, mahnte Heinrich: „Steigende Zustimmung für Populistinnen und Populisten, ein Klima der Angst und der Gewalt und wachsende rechtsextreme Kräfte in den Parlamenten. Daran will ich mich nicht gewöhnen.“

Das Grundgesetz und das Evangelium nehme Christinnen und Christen und Bürgerinnen und Bürger in die Verantwortung, für die Achtung der Menschenwürde einzutreten, so Heinrich weiter.

Die Präses der Synode rief außerdem dazu auf, in der flüchtlingspolitischen Debatte für die Achtung der Menschenwürde und den Erhalt der demokratischen Werte einzutreten. „Wir dürfen die Deutungshoheit nicht denen überlassen, die Ängste instrumentalisieren, Komplexität leugnen und einen vielschichtigen Sachverhalt menschenverachtend simplifizieren“, sagte Heinrich. Vielmehr brauche es eine ernsthafte Auseinandersetzung über Migration und Flucht, die auch die Probleme und Herausforderungen sachlich in den Blick nehme.

Die Synode der EKD tagt bis zum 13. November in Würzburg zum Schwerpunktthema „Migration, Flucht und Menschenrechte“. Auf der Tagesordnung stehen am 11. November auch Beratungen über die Ergebnisse der ForuM-Studie zu sexualisierter Gewalt in der EKD und der Diakonie. Zudem stehen Personalwahlen für die Leitungsgremien der EKD an.

epd/EKD

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