Wichern-Adventskranz an Bundestag überreicht
Berlin (epd). Diakonie-Präsident Ulrich Lilie hat am Mittwoch in Berlin Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) den traditionellen Wichern-Adventskranz überreicht. Lilie wies bei der Übergabe auf die Millionen Menschen in der Ukraine hin, die wegen der Folgen des russischen Angriffskrieges nicht wüssten, wie sie durch den Winter kommen sollten.
Soziale Herausforderungen könnten nicht nur mit Mildtätigkeit gelöst werden. Nötig sei „organisierte Nächstenliebe, die sich professionalisieren und vernetzen muss, um wirksam zu sein“, sagte der Diakonie-Präsident.
Göring-Eckardt betonte, russische Angriffe auf die Infrastruktur der Ukraine dienten dem Zweck, die Bevölkerung zu demoralisieren und sie von ihrem „europäischen Patriotismus“ abzubringen: „Das Gegenteil passiert“, fügte sie unter Hinweis auf Solidarität und Widerstand in der Ukraine hinzu.
Die Bundestagsvizepräsidentin erinnerte an den sogenannten Holodomor als Versuch, „das ukrainische Volk verhungern zu lassen“. Der Begriff Holodomor steht für eine Hungersnot in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts in der damaligen Sowjetrepublik mit mehr als drei Millionen Toten. Der Bundestag wollte am Mittwoch über eine Resolution zum Holodomor in der Ukraine abstimmen.
Der Wichern-Adventskranz geht auf Johann Hinrich Wichern zurück, der den ersten Kranz dieser Art 1839 im Andachtsraum des „Rauhen Hauses“ in Hamburg aufgestellt hatte, einer von ihm gegründeten Einrichtung für elternlose und vernachlässigte Kinder. Anders als die heute gängigen Adventskränze hat der Wichern-Kranz bis zu 28 Kerzen.
In diesem Jahr ist der Kranz für den Bundestag vom Evangelischen Johannesstift in Berlin gespendet worden, das ebenfalls von Wichern gegründet wurde.
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