Bedford-Strohm: Sozialen Raum von Internetkonzernen zurückerobern
Evangelischer Medienkongress „Mensch oder Maschine: Wer programmiert wen?“
München (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, wünscht sich europäische Initiativen, um der Marktmacht der US-Internetkonzerne zu begegnen. „Es geht um die Rückeroberung des sozialen und öffentlichen Raums“, sagte Bedford-Strohm zur Eröffnung des Evangelischen Medienkongresses in München. Derzeit fehle es an Transparenz und Regulierung. Der Diskurs von mehreren Milliarden Menschen werde von einigen wenigen mächtigen Unternehmen wie Facebook kontrolliert.
Bedford-Strohm fragte, warum Straßen und Schienen aus guten Gründen in öffentlicher Hand seien, die digitale Infrastruktur des Netzes, in der Menschen täglich viel mehr Zeit verbrächten, aber nicht. Er sei dankbar für den Vorschlag des ARD-Vorsitzenden und Intendanten des Bayerischen Rundfunks (BR), Ulrich Wilhelm, dass Sender und Verleger in Europa eine gemeinsame Plattform im Internet aufbauen.
Beim Medienkongress unter dem Titel „Mensch oder Maschine: Wer programmiert wen?“ beraten bis zum 17. Oktober rund 250 Teilnehmer aus Medien, Kirchen und Wissenschaft. In das Programm ist am Abend des 16. Oktober die Vergabe des Robert Geisendörfer Preises eingebettet, mit dem die evangelische Kirche Journalisten und Filmemacher auszeichnet.