Bischöfe in Sachsen fordern Gesprächs- und Kompromissbereitschaft
Dresden (epd). Die sächsischen Bischöfe Tobias Bilz und Heinrich Timmerevers rufen einen Tag nach der Landtagswahl zu Dialogbereitschaft im Parlament auf. „Als Bischöfe werben wir für einen neuen Umgang miteinander“, erklärten sie am Montag in Dresden in einem gemeinsamen Statement. Die Wahlergebnisse in Sachsen erforderten von den Abgeordneten neben einer klaren Haltung auch eine hohe Gesprächs- und Kompromissbereitschaft.
„Sowohl in der Politik als auch in der Zivilgesellschaft ermutigen wir dazu, sich selbst einzubringen, unterschiedliche Positionen auszuhalten und konstruktive Lösungen zu suchen“, erklärten der evangelische Landesbischof Tobias Bilz und der Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers. Keine Partei könne für sich allein den Bürgerwillen in Anspruch nehmen.
Bei den Landtagswahlen in Sachsen erreichte die AfD laut dem vorläufigen Ergebnis 30,6 Prozent der Stimmen und liegt damit knapp hinter der CDU mit 31,9 Prozent. Die Wahlbeteiligung bezifferte das Statistische Landesamt Sachsen auf 74,4 Prozent.
Die hohe Wahlbeteiligung zeige das große Interesse an politischer Mitbestimmung und gesellschaftlicher Gestaltung, erklärten die Bischöfe. Dahinter stünden „Hoffnungen von Menschen, dass ihre Anliegen ernst genommen werden“.
Zugleich wiederholten die Bischöfe ihren Appell, Menschenfeindlichkeit sowie extremistischem und nationalistischem Gedankengut keinen Platz zu geben. „Aus unserer Sicht muss der Geist der Nächstenliebe, der Schutz der Menschenwürde und die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts die Richtschnur sein“, hieß es.