Bischof Kramer entschuldigt sich bei der queeren Gemeinschaft
Unter dem Motto „Vielfalt und Glaube“ wirbt Kramer im im „Queer-History-Month“ für Umkehr und Erneuerung.
Erfurt (epd). Der mitteldeutsche Landesbischof Friedrich Kramer hat sich im Namen seiner Kirche bei allen Menschen entschuldigt, die in der Vergangenheit wegen ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität Unrecht erfahren haben. Er entschuldige sich stellvertretend „für all das Leid, das seitens der Kirche bis heute mit verursacht und toleriert wurde“, teilte die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) am Montag in Erfurt mit.
Das Schuldeingeständnis gegenüber der sogenannten queeren Gemeinschaft sei Teil eines aufgezeichneten Gottesdienstes der EKM-OnlineKirche im Queer-History-Month. Unter dem Motto „Vielfalt und Glaube“ werbe Kramer für Umkehr und Erneuerung.
Das Schuldbekenntnis beginne mit dem Satz: „Ich bekenne für unsere Kirche, wir haben uns schuldig gemacht, indem wir die Vielfalt der göttlichen Schöpfung nicht wahrgenommen und wertgeschätzt haben, sondern sie abgewertet haben“. Er entschuldige sich für das Beitragen und das Schweigen zu Ausgrenzung, Diskriminierung, Leid, Verfolgung bis hin zu Verletzung und Ermordung in der Vergangenheit. Er bitte um Vergebung und rufe zu einem Wandel im Denken und Tun auf.
Der Begriff „queer“ wird heute positiv als Selbstbezeichnung von und für Menschen gebraucht, die ihre Identität als „außerhalb der gesellschaftlichen Norm“ etwa als lesbisch, schwul, bisexuell, trans und intersexuell ansehen. Außerdem kann er als Überbegriff für alle benutzt werden, die nicht in die gängigen geschlechtlichen Normen passen. Der Queer-History-Month findet in vielen Ländern im Februar statt, um für Teilhabe zu werben.