Christiane Tietz zur EKHN-Kirchenpräsidentin gewählt

Frankfurt a.M. (epd). Christiane Tietz ist neue Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Die 57-Jährige erhielt am Samstag in Frankfurt am Main im ersten Wahlgang 82 von 119 abgegebenen Stimmen der Kirchensynodalen. Die Amtszeit beträgt acht Jahre und beginnt Anfang des nächsten Jahres.

Die Synodalen wählten Christiane Tietz am Samstag (28.09.2024) in Frankfurt am Main mit großer Mehrheit zur neuen Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). (Foto v.l.: Pröpstin für Rheinhessen und Nassauer Land, Henriette Crüwell; Christiane Tietz; der Beauftragte der Evangelischen Kirchen in Hessen am Sitz der Landesregierung, Martin Mencke) 

Am Ende ihrer Vorstellungsrunde hatte Christiane Tietz der EKHN eine Liebeserklärung gemacht: „Die vergangenen Monate sind ein Verliebtsein mit der EKHN. Ich sehe die EKHN realistisch mit ihrer Erschöpfung, ihren Spannungen und ungeklärten Herausforderungen. Diese Kirche möchte ich mit Ihnen gestalten.“

Tietz möchte Formate stärken, in denen Kinder und Jugendliche den christlichen Glauben erfahren. Sie warb für ein Miteinander von „Innovation und dem, was aus guten Gründen heute noch trägt“. Dazu brauche es „warmherziges Augenmaß und mutige Nüchternheit“. Die in der ForuM-Studie aufgezeigten Defizite der Kirche wie Konfliktunfähigkeit wolle sie bearbeiten.

Vor der Synode wolle sie theologische Impulse setzen, damit vor den Strukturfragen die Themen diskutiert werden. „Meine Leidenschaft gilt dem öffentlichen Reden von Gott“, sagte Tietz und bezeichnete sich als „hoffnungsvolle Realistin“.

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, gratulierte Tietz zur Wahl und hob dabei „ihre kluge und zugewandte Art, ihre Erfahrungen in Gremien, in Wissenschaft und Ausland“ hervor. „Auf die Zusammenarbeit in der Kirchenkonferenz und an anderen Orten freue ich mich sehr und bin mir sicher, dass die Stimme von Christiane Tietz dazu beitragen wird, die Themen gemeinsam voranzubringen, die uns als evangelische Kirche derzeit beschäftigen“ erklärte Fehrs in Hannover.

Christiane Tietz wurde 1967 in Frankfurt geboren. Sie studierte Mathematik und Evangelische Theologie in Frankfurt am Main und Tübingen. Tietz wurde 1999 in Evangelischer Theologie promoviert und hat sich 2004 habilitiert. Von 2008 bis 2013 war sie Theologieprofessorin an der Universität Mainz, seit 2013 in Zürich. Längere berufliche Auslandsaufenthalte führten sie nach Chicago, New York und Princeton.

Von 2010 bis 2012 war Tietz berufenes Mitglied der Kirchensynode der EKHN, von 2010 bis 2013 im Rat der EKD. Sie ist als Mitglied der EKHN berufene Synodale der EKD-Synode und Vorsitzende des Theologischen Ausschusses der Union Evangelischer Kirchen (UEK). Christiane Tietz ist verheiratet.