Schutzsuchende aus der Ukraine brauchen Klarheit und Sicherheit

Präses der EKD-Synode appelliert an Regierungen in Deutschland und Europa

Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, hat die Verantwortlichen in Bundesregierung und EU dazu aufgerufen, für eine zügige und sichere Verteilung von Geflüchteten in Deutschland und Europa zu sorgen. Nach ihrem gestrigen Besuch in der Welcome Hall der Berliner Stadtmission auf dem Washingtonplatz vor dem Hauptbahnhof in Berlin sagt Heinrich:

„Es ist wichtig, dass die Frauen und Kinder, die aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine nach entbehrungsreichen Reisen erschöpft in Berlin ankommen, in der Welcome Hall vor dem Hauptbahnhof erst einmal versorgt werden. Das Engagement der unzähligen Ehrenamtlichen, die dazu einen Beitrag leisten, und die Not der Menschen lindern wollen, ist wirklich großartig. Im Zelt wird für viele ein Moment der Sicherheit hergestellt. Doch der endet oft abrupt. Geflüchtete brauchen nach ihrer Ankunft Klarheit, die es noch nicht ausreichend gibt. Die Hauptverkehrspunkte, an denen ukrainische Geflüchtete ankommen, sind überlastet. Für die Situation der Geflüchteten ist es jetzt unerlässlich, dass die staatlichen Stellen in Deutschland und in der Europäischen Union alles dafür tun, Ordnung in die Verteilung zu bringen und dabei die Interessen der Schutzsuchenden berücksichtigen, damit sie eine sichere Bleibe bekommen. Kommunikation und Koordination schafft Klarheit und Sicherheit, und das ist es, was die Menschen, die aus der Ukraine bei uns ankommen, dringend brauchen.“

Präses Heinrich hatte sich am gestrigen Montag einen Eindruck von der Situation in der Welcome Hall gemacht und einen Abend lang mit den dortigen Helferinnen und Helfern mitgearbeitet.

Hinweis: Fotos von Präses Anna-Nicole Heinrich in der Welcome Hall sind erhältlich bei der Bildagentur epd-Bild (www.epd-bild.de).

Hannover, 22. März 2022

Pressestelle der EKD
Carsten Splitt