"Eigentlich sind wir alle Antisemitismusbeauftragte"

EKD-Antisemitismusbeauftragter Christian Staffa im Interview

EKD-Beauftragter für Antisemitismus Christian Staffa, Portrait
Christian Staffa ist Studienleiter an der Evangelischen Akademie zu Berlin und seit 2019 Antisemitismusbeauftragter der EKD

Warum wird ein Antisemitismusbeauftragter in der EKD gebraucht?

Christian Staffa: Ich habe mal gesagt: Eigentlich sind alle Christinnen und Christen Antisemitismusbeauftragte. In unserer eigenen Tradition liegt so viel Antijüdisches, dass wir bearbeiten müssen und auch bearbeiten können. Ich selbst bemühe mich seit meinem Studium darum und sehe, dass der säkulare Antisemitismus da viel von uns geerbt hat.

Warum hat es dann noch bis Herbst 2019 gedauert, bis dieses Amt eingerichtet wurde?

Staffa: Der deutsche Protestantismus hatte von sich selbst den Eindruck, dass er diese Themen eigentlich aufgearbeitet hat: Es gab die Aktion Sühnezeichen, deren Geschäftsführer ich lange Zeit war, die Erklärungen der Landeskirchen seit den 1980er Jahren, wo sie sagen, dass die alte Lehre von der Verwerfung Israels falsch ist und Israel das auserwählte Volk Gottes bleibt. Ich glaube, das ist inzwischen in jeder landeskirchlichen Grundordnung zu lesen. Durch den wieder ansteigenden Antisemitismus in der Gesellschaft kam die Kirche dann aber zu der Überzeugung, durch diese Beauftragung noch mal ein Zeichen zu setzen.

Vielleicht können Sie nochmal präzisieren: Warum müssen Christinnen und Christen Stellung zum Antisemitismus beziehen?

Staffa: Er ist Teil unserer Tradition, wie gesagt. Während der Reformationsdekade rückte auch der Antisemitismus Luthers wieder in den Fokus. Der Beschluss der EKD-Synode von 2015 hat diesen spezifisch protestantischen Antijudaismus noch einmal deutlich gemacht. Verrat, Illoyalität, Gottesmord – das sind Topoi, die das Christentum in den säkularen Antisemitismus hineingetragen hat. Der Jude als Geldjude, das ist Judas mit den 30 Silberlingen. Diese Bilder haben wir geprägt. Wir müssen an unserer eigenen Tradition arbeiten und gleichzeitig entdecken, dass wir so viel Jüdisches in uns haben, dass wir gar nicht antisemitisch sein könnten, sein dürften. Wir müssten uns sowieso einmischen, wenn Menschen ausgegrenzt werden, aber wir haben eben auch einen spezifischen Grund, gegen Antisemitismus zu kämpfen.

Manche ziehen eine direkte Verbindung von Luthers Antisemitismus zu Hitler. Ist das gerechtfertigt?

Staffa: Es gibt eine mörderische Tradition, die schon deutlich vor Luther beginnt. Wenn man etwa an das Lebende Kreuz denkt, ein Bildsujet aus dem 13. Jahrhundert: Aus der linken Hand des Kreuzarms fährt das Schwert in eine Frau, die mit verbundenen Augen auf einem blutenden Esel sitzt und eine Schlange in der Hand hält. Sie verkörpert gleichzeitig Eva und die Synagoge. Das zeigt sozusagen die Vernichtung des Judentums. Die Gewalttätigkeit des christlichen Antijudaismus ist nicht wegzudiskutieren.

Dorthin gehören dann auch die „Judensau“-Darstellungen, über die jetzt viel diskutiert wird?

Staffa: Ja. Interessant ist aber, dass über dem Relief der „Sau“ an der Wittenberger Stadtkirche, das aus dem 13. Jahrhundert stammt, im Jahr 1570 der jüdische Gottesname „Schem Hamphoras“ angebracht wird - was wahnwitzig obszön ist. Das ist dann sozusagen der lutherische Overdrive, der dazukommt.

Also Luther nimmt die vorhandenen Traditionen auf und spitzt sie zu?  

Staffa: Das Spezielle an Luther ist, dass er so dramatisch gesetzesfeindlich ist. Und damit sozusagen alle Bemühungen des Judentums, den Gottesgehorsam ins alltägliche Leben zu übersetzen, denunziert und als tödlich markiert. Lukas Cranach bringt das dann ins Bild: Die kommen ins Feuer, weil sie so gesetzestreu sind und nicht an die Gnade Gottes glauben, was natürlich Unfug ist. Das Alte Testament ist voll von der Gnade Gottes, sonst hätten wir sie auch nicht im Neuen Testament. Diese Gesetzesfeindlichkeit führt Luther dann zu Gewaltfantasien, wie er sie etwa in der Schrift „Wider die Juden und ihre Lügen“ aus dem Jahr 1543 äußert. Da finden sich auch Forderungen, Torarollen zu verbrennen und Synagogen anzuzünden.

Während des Kaiserreichs und im Nationalsozialismus waren große Teile der evangelischen Kirche sehr nah am Staat und haben seine Entscheidungen mitgetragen. 1945 folgte eine Zäsur. Was hat die Kirche nach Kriegsende getan, um den Antisemitismus aufzuarbeiten und zu überwinden?

Staffa: Martin Niemöller sagte im Interview: „Natürlich haben wir den Antisemitismus mit der Muttermilch aufgesogen, und auch ich war nicht frei davon.“ Es gab einen persönlichen Reflexionsprozess über die eigene Rolle, den eigenen Anteil. In öffentlichen Verlautbarungen aber, etwa dem Stuttgarter Schuldbekenntnis (1945), das auch Leute wie Niemöller mitgetragen haben, kommen die Juden zuerst gar nicht vor. Schreckliche Äußerungen gab es in den Reihen des linken Protestantismus: „Dass Gott nicht mit sich spotten lässt, ist die stumme Predigt des jüdischen Schicksals, uns zur Warnung, den Juden zur Mahnung“, heißt es im Darmstädter Wort von 1948. Das ist extrem heftig und beschämend. 1950 verabschiedet die EKD-Synode in Weißensee dann erstmals ein „Wort zur Schuld an Israel“.

Eine Aufarbeitung der antisemitischen Verbrechen beginnt erst mühsam und allmählich. 1958 wird die Aktion Sühnezeichen gegründet, das Thema kommt langsam an der Basis an. Es ist nicht die kirchliche Obrigkeit, die sich damit beschäftigt. „Normale Christenmenschen“, Jugendliche, Studierende und Gemeinden fahren nach Auschwitz oder an andere Orte des Holocaust, nach Israel. Die Bewegung kommt von unten und mündet schließlich in die Gedenkformate zu 9. November und 27. Januar und in Oral History-Projekte.

Und Bewegung gibt es auch in der Forschung: Das Institut für Kirche und Judentum, 1960 von Günther Harder in Berlin gegründet, entwickelt sich bis in die 1970erJahre zu einer anerkannten Einrichtung, die viele grundlegende Publikationen herausbringt. Es geht darum, nicht nur wissenschaftliche Werke zu verfassen, sondern auch Bücher für die Basis. Etwa zur Bekennenden Kirche und ihrer Schuld oder über die Arbeit des Eisenacher „Entjudungsinstitut“.

Die Synodalerklärung der evangelischen Kirche im Rheinland „Zur Erneuerung des Verhältnisses von Christen und Juden“ von 1980 war dann die bis dato weitestgehende Erklärung von offizieller kirchlicher Stelle. Was hat sie ausgelöst?

Staffa: Das war ein Durchbruch. Die Treue Gottes zu Israel ist das tragende Motiv der Erklärung, sogar der Staat Israel wird als Zeichen dieser Treue gesehen. Auch dass wir als Christen etwas lernen können vom Judentum. Das war überhaupt noch nicht Konsens. Es gab eine Gegenerklärung der Bonner Theologischen Fakultät, die das als Geschichtstheologie kritisierte. In der Folge haben dann aber fast alle Landeskirchen versucht, die dort getroffenen Aussagen in ihre Grundordnungen einzubauen: Wir sind nicht die Alleinerwählten, sondern Israel ist vor uns von Gott erwählt.

Würden Sie sagen, es fehlt noch eine Erklärung seitens der EKD?

Staffa: Ich glaube, Erklärungen gibt es jetzt genug. Außerdem den Antisemitismus-Flyer der EKD, der wirklich auch gut ist, und gerade noch mal bearbeitet wird. Was wir wirklich brauchen, ist Basisarbeit. Durch eine Doktorandin habe ich etwa gelernt, dass in unseren Schulbüchern noch viel antijüdischer Inhalt steckt. Das zu ändern, daran arbeiten wir jetzt.

Können Sie ein Beispiel für solchen problematischen Inhalt geben?

Staffa: Na zum Beispiel bei der Frage: Wie erkläre ich eigentlich das Christentum? Am besten, indem man sagt, das ist ganz was Neues gegenüber dem Alten. Sobald ich in dieser Falle sitze, muss ich dauernd das Alte negativ abgrenzen − und das ist, jetzt mal im übertriebenen Sinne, tödlich für das Alte.

Diese Struktur müssen wir aufbrechen. Es ist nicht kränkend, dass wir von etwas leben, das vor uns da war, neben uns ist – und mit uns, wenn es gut geht. Das müsste in den Büchern stehen. Stattdessen lehren wir noch immer, dass das Christentum besonders ist, weil ganz neu. Das ist es natürlich nicht.

Gibt es solche Problematiken auch noch woanders?

Staffa: Auch die antijüdischen Stellen des Neuen Testaments müsste man nochmal ein bisschen genauer angucken. Warum steht das da? Geht es nicht eher um innerjüdische Kämpfe, die ausgetragen werden? Stattdessen werden die Stellen noch immer meist als Absatzbewegung vom Judentum gelesen.

Antisemitische Vorurteile und Stereotype halten sich erschreckend hartnäckig. Woran liegt das?

Staffa: „Vor Antisemitismus ist man nur auf dem Mond sicher“, schrieb Hannah Arendt. Antijudaismus oder wie immer wir es nennen, gab es schon im alten Ägypten und im Rom der Antike. Dass wir davon leben, dass der Jude schlecht ist, damit wir gut sind, dass der Jude Jesus umgebracht hat, damit wir erlöst sind − diese ganze negative Stereotypisierung ist im Lauf der Geschichte für viele existenziell geworden. Ich brauche das, um überhaupt als Christ − unwahrhaftig − überleben zu können.

Das überträgt sich vom Religiösen ins Säkulare: Wer ist antinational im 19. Jahrhundert? Wer ist Sozialist aus rechter, oder schlimmer Kapitalist aus linker Perspektive? Immer der Jude. Dieser Reflex findet sich wieder im postkolonialen Paradigma, auch in der Friedensbewegung weit verbreitet: die Welt wird nur frei, es wird nur Frieden, wenn Israel nicht mehr existiert. Dieser Reflex, den wir Christen geprägt haben, ist leider in alle Richtungen weitergewandert.

Damit wären wir bei den Auseinandersetzungen der Gegenwart gelandet. Wo ist Ihrer Meinung nach die Grenze zwischen legitimer Israelkritik und Antisemitismus?

Staffa: Die Frage ist, wie die Kritik beschaffen ist. Verzichtet sie darauf, das Existenzrecht Israels anzuzweifeln, explizit oder implizit? „Free Palestine“ oder „From the River to the Sea“ ist keine Israel-Kritik mehr. Die Dimension, die in so kleinen Parolen steckt, ist vielen der Protestierenden glaube ich gar nicht genau bewusst. Ich finde es irre, wieviel Kraft und Energie in dieses Israel-Bashing fließt, während im Sudan 100.000 Leute verhungern oder Pakistan 1,5 Millionen Flüchtlinge zurück nach Afghanistan schickt. Diese Fokussierung auf Israel kommt einer Dämonisierung schnell nah, wenn sie nicht selbstkritisch geprüft wird.

Man kann sagen, Israel ist für mich wichtig, deshalb kritisiere ich es auch schärfer als andere. Das finde ich legitim, wenn Leute merken, dass Sie das tun. Warum ist es mir wichtig? Diese Frage müsste man sich dann auch noch beantworten. Wir Christ:innen haben eine besondere Beziehung zu dem Land. Also ein selbstkritischer Impuls sollte immer dabei sein. Dann ist fast jede Kritik an Israel wichtig und legitim. Wenn man sich klar macht, dass dieses Land, seitdem es existiert, im Krieg ist, wenn man sich klar macht, dass es tatsächlich, bei allen Schwächen, die einzige Demokratie in der Region ist.

Natürlich gibt es Rassismus, wie es auch bei uns Rassismus gibt, aber es ist keine „Apartheid“. Dieser Vorwurf ist ein antisemitisches Paradigma, weil er nicht zwischen den besetzten Gebieten und dem Staat Israel unterscheidet. Der letzte koloniale Staat, der Höhepunkt des Kapitalismus – solch überdimensionierte Begriffe haben einen klaren antisemitischen Sound. Aber natürlich kann man sagen, die Netanjahu-Regierung ist eine rechte bis rechtsradikale Regierung, und natürlich kann man sagen, dass Minister Ben-Gvir Deportationsfantasien hat. Und dass es Rassismus ist, ja. Das sagen ganz viele Israelis auch.

Wenn Sie auf ihre bisherige Arbeit blicken: was haben Sie schon erreicht?

Staffa: Die erwähnte Schulbuchfrage habe ich zu meiner Sache gemacht und arbeite dabei auch mit dem Zentralrat zusammen. Da haben wir in den letzten drei Jahren, glaube ich, sehr viel erreicht. Die Verlage sind sehr willig, etwas zu ändern. Letztes Jahr haben wir auf einer Tagung die verschiedenen Player einschließlich Landeskirchen und EKD-Kirchenamt zusammengebracht. Auf Workshops führe ich Vikare und Religionspädagoginnen an das Thema heran. Die staunen über das, was sie da sehen. Das ist ein Erfolg, natürlich nicht von mir alleine.

Bei den Statements der EKD rund um den 7. Oktober 2023 war ich auch involviert. Die Rede von Frau Kurschus am Brandenburger Tor finde ich wirklich gelungen. Für die Synodenpapiere habe ich ebenfalls Informationen geliefert. Wir haben damit auch Aufmerksamkeit erregt. So sagte eine Freundin aus der jüdischen Community, sie sehe die EKD und Deutschland an der Seite Israels. Also das finde ich einen wirklich großen Erfolg.

Schon 2022 hatte ich für die Vollversammlung des Weltkirchenrats in Karlsruhe auf Aufforderung meines württembergischen Kollegen Jochen Bauer ein Papier entworfen, das wir dann in der deutschen Delegation gestreut haben. Das hat, glaube ich, auch dazu beigetragen, dass der Antrag, Israel „Apartheid-Politik“ vorzuwerfen, keine Mehrheit fand.

Was sind die dringlichsten Sachen in nächster Zeit?

Staffa: Angesichts der vielen Angriffe geht es der jüdischen Community in Deutschland derzeit nicht gut. Teilweise herrscht wirklich Verzweiflung. Hier wollen wir solidarisch sein, nicht nur in Worten, sondern auch im Tun: Inhaltliche Kooperationen stärken bei gemeinsamen Tagungen und Gesprächen, sehen, wo wir die Israelfrage sinnvoll diskutieren können. Gemeinsam mit dem Zentralrat bereiten wir die Publikation zu einer zurückliegenden Tagung über negative Projektionen auf Israel vor.

Auch in evangelischen Kreisen wurde die Israelfrage viel zu lange vernachlässigt. Auch dort gibt es Konflikte, Leute, die Israel und Palästina sehr verbunden sind, sich dort gut auskennen, sich dann aber auch manchmal für eine Seite entscheiden und die jeweils andere nicht mehr sehen. Da gibt es auf jeden Fall Gesprächs- oder auch Streitbedarf. Dort wollen wir dann präsent sein.

Bei der Friedensethischen Orientierung, die jetzt ja erarbeitet wird, würde ich mich auch gerne mit einbringen. In der Evangelischen Akademie Berlin mache ich einmal im Monat eine Antisemitismus kritische Bibelauslegung. Das bleibt ein wichtiger Schwerpunkt – Basisarbeit im Sinne von: Lernen mit und vom Judentum. Jeden zweiten Donnerstag im Monat als digitale Veranstaltung.

Sie geben Impulse. Aber es kommt natürlich auf jede:n einzeln an. Was können wir selbst gegen Antisemitismus tun? Bei uns und bei anderen?

Staffa: Bei pauschalen Urteilen über die Juden, sei’s auf der Arbeit, in der Gemeinde, dem Verein oder der Familie, aufstehen und zumindest mal nachfragen oder die Gegenposition vertreten. Sich schlau machen, sich informieren. Und dann vielleicht alles mal auf den Tisch bringen – ein internes Gespräch in der Gemeinde initiieren. Bildung ist wirklich wichtig. Was ist 1948 passiert, gab es da nicht einen Angriff arabischer Länder auf den gerade ausgerufenen Staat Israel? Das legitimiert die Besatzung nicht, aber es ist auch nicht der Einmarsch einer Kolonialmacht. Wieviel jüdisches Eigentum gab es eigentlich vor 1948 in Palästina, woher kommt der Name des Landes? Die ganzen Wissensfragen sich anzueignen, das funktioniert in überschaubarer Zeit so, dass man auf jeden Fall sehr kritisch nachfragen kann.

Ein Gespräch über das Verratswort in der Bibel, den Kuss des Judas, seine Rolle im Heilsgeschehen – auch das könnten Menschen in den Gemeinden anregen und damit biblische Grundlagen kritisch durchleuchten. Und natürlich Solidarität mit den jüdischen Gemeinden vor Ort üben. Sich interessieren, die Menschen einladen und fragen, wie es ihnen geht, was dieser 7. Oktober mit ihrer Community gemacht hat. Es gibt eine wahnwitzige Nicht-Empathie mit jüdischen Menschen in diesem Land. Die sagen: Wir haben so viel getan mit muslimischen, christlichen und anderen Organisationen und kriegen gerade gar nichts zurück. Und wir bräuchten das so dringend. Diese Empathielosigkeit aufzubrechen wäre schon ein großer Schritt.

Ja, es sind wirklich keine guten Entwicklungen im Moment. Gibt es denn irgendetwas, das ihnen Hoffnung macht?

Staffa: Was mir wirklich Mut macht, ist diese Schulbuchgeschichte. Dass viele Leute so offen sind auch für fundamentale Kritik. Da ist richtig Bewegung drin, finde ich. Hoffnungsvoll macht mich auch, dass unsere evangelische Kirche auf Leitungsebene sehr entschieden, sehr klar ist. Jetzt auch in der Nahostfrage – ohne palästinensisches Elend unsichtbar machen zu wollen. Aber eben auch klar benennt, dass die Hamas die Ursache für diesen Krieg ist, dass sie kalkuliert hat, was passiert und ihre eigene Bevölkerung opfert. Man kann über die Art der Kriegsführung streiten, über das, was jetzt in den Gefängnissen passiert – aber der Grund für das alles ist der Terror der Hamas. Das muss man, glaube ich, immer mal wieder sagen. Diese klare Linie der Kirchenleitung müsste halt auch in den Gemeinden noch debattiert werden. Da ist das, glaube ich, noch nicht so zuhause.

Dass wir stabile jüdisch-christliche Arbeitsgemeinschaften haben, ist auch ein schönes Zeichen. Viele junge Christinnen und Christen engagieren sich dort.

Interview: Jörg Echtler

Kirche gegen Antisemitismus