Ein Mahnmal des Terrors
Der gefallene Glockenturm der Mar-Behnam-und-Sara-Kirche in Qaraqosh ist heute ein Mahnmal. Am 6. August 2014 nahmen die Truppen des Islamischen Staates (IS) die rein christliche Stadt in der Niniveh-Ebene ein. Alle 45.000 Einwohnerinnen und Einwohner flohen Hals über Kopf. Bis zur Befreiung 2016 zerstörte der IS fast die Hälfte aller Häuser, plünderte so gut wie alle Wohnungen und brandschatzte die Kirchen von Qaraqosh. Den Glockenturm der Mar-Behnam-und Sara-Kirche versuchten die Terroristen zu sprengen.
Heute sind alle Kirchen in Qaraqosh, das auch unter dem Namen Al-Hamdaniya oder Bakhdida bekannt ist, wieder aufgebaut und renoviert. Von den damaligen Einwohnern sind nicht einmal die Hälfte zurückgekehrt. Einige sind ins Ausland gegangen, die allermeisten leben in Erbil, der Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan. Es fehlt an Arbeitsmöglichkeiten und Perspektiven für die Zukunft. Die Stadt wird heute von einer christlichen Miliz geschützt. Wer in die Stadt will, muss sich an einem Checkpoint ausweisen können.
Katja Dorothea Buck