Kirchenentwicklung: Veränderungen aktiv gestalten, Bürokratie abbauen und Vielfalt fördern
Kirchenentwicklung ist im Kern eine Frage der aktiven Haltung gegenüber allgegenwärtigen Veränderungsprozessen.
Kirchenentwicklung bedeutet, Wandel aktiv und planvoll zu gestalten, statt ihn nur geschehen zu lassen. Es braucht klare Strategien, um Entscheidungen zu treffen, was getan und was nicht, sowie verlässliche Rahmenbedingungen. Bürokratieabbau ist dringend nötig.
Wichtige Themen sind Personal, Infrastruktur und Regionalisierung. Im Fokus von Veränderungen steht auch die gewandelte Personalsituation, die Rolle von Pfarrer*innen sowie Fragen inter- und transprofessioneller Zusammenarbeit aller kirchlichen Berufsgruppen. Die Zusammenarbeit verschiedener Professionen wird angestrebt, aber oft wird nur die Pfarrstruktur geplant. Auch die Anforderungen an ehrenamtliche Tätigkeiten steigen.
Ziel ist, dass kirchliche Mitarbeitende zufrieden sind und sich durch gute Ausbildung und Unterstützung wirksam einsetzen können. Eine gestärkte Infrastruktur, die zunehmende Bedeutung ehrenamtlichen Engagements und der Einsatz digitaler Möglichkeiten spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
In der evangelischen Kirche entwickelt sich eine große Vielfalt an Gemeindemodellen, von klassischen Parochialgemeinden bis hin zu innovativen Formen. Diese Vielfalt stellt die kleiner werdende Kirche vor Herausforderungen. Das betrifft etwa die Stabilität struktureller Rahmenbedingungen, aber auch ganz konkrete Fragen, wie z.B. die Verteilung von Ressourcen.
Reformdiskurse erhöhen die innere Komplexität kirchlicher Organisationen, schrittweise Verschiebungen im kirchlichen Handeln erzeugen schrittweise Veränderungen. Damit Innovationen nachhaltig wirksam sein können, sind passende Strukturen von zentraler Bedeutung. Zu klären ist dabei besonders, welche Ebenen kirchliche Organisationen künftig vorhalten und wer wofür zuständig ist.
Vor allem folgende Themen sind derzeit kirchenentwicklerisch im Gespräch:
- Vereinfachung der Verwaltung
- Etablierung einer Servicekultur
- Mitgliederorientierung / Bindung von Kirchenmitgliedern und -zugehörigen
- Abschied von der flächendeckenden Vollversorgung
- Mut zum stellvertretenden und exemplarischen Handeln
- Sichtbarkeit von Evangelischer Kirche insgesamt schaffen, und zwar digital wie analog
- Personalentwicklung, vor allem auch die Förderung ehren- und nebenamtlicher Tätigkeit
- Kulturwandel hin zu einer minderheitlichen Kirche, damit auch Abschied vom staatsanalogen Aufbau der Kirche