Bischöfin Fehrs: Für sicheres jüdisches Leben eintreten
Frankfurt a.M. (epd). Die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, hat anlässlich des jüdischen Feiertages Jom Kippur an die Opfer des Synagogenanschlags von Halle vor fünf Jahren erinnert. In einem Segenswunsch der EKD an den Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, schreibt die Hamburger Bischöfin Fehrs: „Der heutige Tag rüttelt uns wach, entschieden gegen alle Formen des Antisemitismus und für ein sicheres und freies jüdisches Leben in Deutschland einzutreten.“
Jom Kippur ist der jüdische Buß- und Bettag. Der wichtigste Festtag des jüdischen Jahres beginnt in diesem Jahr mit dem Sonnenuntergang am Freitag und endet mit Anbruch der Nacht am Samstag.
2019 hatte am Fest Jom Kippur, das damals auf den 9. Oktober fiel, der Rechtsterrorist Stephan B. einen Anschlag auf die Synagoge in Halle verübt und dabei die 40-jährige Jana S. vor dem Gotteshaus und den 20-jährigen Kevin S. an einem benachbarten Imbiss getötet. Zwei weitere Menschen verletzte er schwer. Sein Versuch, in die Synagoge einzudringen, scheiterte an der Tür.
Die evangelische Theologin Fehrs ging in ihrem Schreiben an den Zentralratspräsidenten Schuster auch auf die aktuelle Lage im Nahen Osten ein. „In diesem Jahr fällt das Fest der Einkehr und Besinnung in Kriegs- und Krisenzeiten“, schrieb sie. Der Tag stehe im Schatten des 7. Oktobers 2023, „an dem die Terrorangriffe der Hamas auf Israel unfassbares Leid über so viele Menschen gebracht haben“.