Kurschus ruft zum Einsatz für den Frieden auf
Bielefeld/Hannover (epd). Die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus hat an Heiligabend zum Einsatz für den Frieden aufgerufen. „Wenn Menschen unter Krieg und Gewalt, unter Ungerechtigkeit und Armut leiden, dann ist damit die Ehre Gottes angegriffen“, sagte die westfälische Präses in ihrer Predigt in der Zionskirche Bielefeld-Bethel: „Niemand ist auf verlorenem Posten, der oder die sich für den Frieden auf Erden einsetzt. Für den Frieden im Großen und im Kleinen.“
Ob für den Frieden in der Welt, in den Familien und Gemeinden, in Einrichtungen und Krankenhäusern, am Arbeitsplatz und in der Schule: „Nichts, was wirklich dem Frieden zwischen Menschen dient, wird vergeblich sein“, sagte die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) laut Predigttext: „Friede auf Erden, das ist eine Sache der Ehre Gottes.“
Kurschus erinnerte an die Ukraine und andere Kriegsgebiete, „wo die Menschen elend weit weg sind von wohligen Gefühlen. Auch hier bei uns sind so viele, denen gerade an Weihnachten eher nach Weinen als nach Singen zumute ist“, sagte die Theologin: „So viele, denen dieses Jahr 2022 derart zugesetzt hat, dass sie überhaupt nicht mehr wissen, wie es noch weitergehen soll.“
Zugleich warnte sie die Menschen vor selbstgerechtem Hochmut: „Wir erleben in diesen hoch verunsicherten Zeiten, wie alle den guten Willen und die richtige Meinung für sich beanspruchen - und dabei zu sehr unterschiedlichen, oft ganz und gar gegensätzlichen Schlüssen kommen“, sagte die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen: „In der Gesellschaft ist das so, in der Politik, auch in der Kirche.“
Kurschus verwies in ihrer Predigt auch auf die angespannte Situation im Gesundheitswesen und „Eltern, die zurzeit an den Betten ihrer kranken Kinder sitzen und um das Leben der Kleinsten - in Windeln gewickelt - bangen. Mit ihnen die Ärztinnen und Pfleger in den Notaufnahmen unserer Kliniken. Weit über die Grenzen ihrer Kräfte hinaus setzen sie sich ein, unermüdlich - und sie werden das auch an den Feiertagen tun“, sagte die Präses: „An sie muss ich in diesem Jahr besonders denken, wenn ich von dem Kind in der Krippe höre, diesem wehrlosen Säugling, in dem Gott selbst zur Welt kommt.“