Bischof Jürgen Johannesdotter geht in den Ruhestand
Bückeburg (epd). Der Bückeburger Landesbischof Jürgen Johannesdotter (66) wird am 17. Oktober in den Ruhestand verabschiedet. Er steht seit Juni 2001 an der Spitze der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe an der Grenze von Niedersachsen zu Westfalen. Sein Nachfolger wird Karl Hinrich Manzke (51), derzeit Superintendent in Aurich. Schaumburg-Lippe ist mit rund 61.000 Mitgliedern in 22 Gemeinden im nördlichen Landkreis Schaumburg die zweitkleinste evangelische Landeskirche in Deutschland.
Johannesdotter wurde 1943 in Bramsche bei Osnabrück geboren und wuchs in einer Arbeiterfamilie auf. Er studierte Theologie und Soziologie in Göttingen und Marburg. Seit 1958 ist er Mitglied der IG Metall. Als erster Theologiestudent erhielt er ein Stipendium der gewerkschaftlichen "Stiftung Mitbestimmung", der heutigen Hans-Böckler-Stiftung.
1972 wurde er Pastor im ostfriesischen Bingum bei Leer. Von 1982 bis 1988 war er im Pastoralkolleg Loccum für die Fortbildung von Pastoren verantwortlich, von 1988 bis 1992 für die Ausbildung von Vikaren als Leiter des Predigerseminars im Kloster Loccum. 1992 trat er als Landessuperintendent an die Spitze des Sprengels Stade der hannoverschen Landeskirche mit 610.000 Mitgliedern.
1999 kandidierte er für das Bischofsamt in Hannover, unterlag aber knapp der jetzigen Amtsinhaberin Margot Käßmann. Auf der Ebene der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hatte Johannesdotter den Vorsitz der "Meißen-Kommission" inne, die sich um die Beziehungen zur Kirche von England kümmert. Johannesdotter bleibt weiter EKD-Beauftragter für Kommunitäten. Er ist verheiratet und hat fünf Söhne. Sein Nachfolger Karl Hinrich Manzke wird seinen Dienst in Bückeburg Mitte Dezember antreten und im Januar 2010 offiziell eingeführt.
15. Oktober 2009