Magdeburger Bischöfin Junkermann fordert Rückkehr zum Atomkonsens
Magdeburg/Berlin (epd). Die mitteldeutsche Bischöfin Ilse Junkermann hat ihre Forderung nach einer Rückkehr zum Atomkonsens bekräftigt. Durch den Bundestagsbeschluss mit einer Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke sei die Übereinkunft "leichtfertig" verlassen worden, sagte sie am Sonntag dem epd in Magdeburg. Das würden auch die großen Proteste gegen die Atompolitik der Bundesregierung und gegen den Castor-Transport nach Lubmin zeigen. Nötig sei aber zudem ein breiter weltweiter Konsens zugunsten von erneuerbaren Energien.
Im Ausstiegsgesetz von 2002 der damaligen rot-grünen Bundesregierung waren ein Verbot für den Bau von neuen Kernkraftwerken in Deutschland sowie für die bestehenden Anlagen bestimmte Restlaufzeiten und Strommengen festgeschrieben worden. Nach dem Bundestagsbeschluss im Oktober wurde den Betreibern der 17 deutschen Atomkraftwerken zugestanden, dass diese durchschnittlich zwölf Jahre länger am Netz bleiben können.
Junkermann verwies ferner auf die Jahreskampagne "Klimawandel - Lebenswandel" ihrer Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), die am 2. Januar in Halle eröffnet wird. Dabei sind Gemeinden, Einrichtungen und Mitglieder aufgerufen, durch Änderungen in ihrem Lebensstil nachweisbar Kohlendioxid einzusparen. Bis zum Erntedankfest am 2. Oktober sollen auch etwa 30 einzelne Klimaschutzaktionen gestartet werden.
27. Dezember 2010