Podcast - Angelika Behnke: Zufriedenheit

Pfarrerin Angelika Behnke in der Dresdener Frauenkirche

Podcast - Angelika Behnke: Zufriedenheit

Zufriedenheit hat etwas damit zu tun, zum Frieden zu finden – meint Angelika Behnke, Pfarrerin an der Dresdener Frauenkirche.

Zufriedenheit 


Die Böses planen, haben Trug im Herzen; aber die zum Frieden raten, haben Freude.
Sprüche 12, 20

„Sind Sie zufrieden?“ So werden Politiker nach der Wahl gefragt. Parteien mit Stimmengewinn reagieren positiv: „Ja, wir sind mit dem Ergebnis zufrieden.“ 

Zufrieden sein – damit stehen Gewählte aber in der Gefahr, sich auf dem Ergebnis auszuruhen. 
Doch ich wünsche mir, dass aus dem „Wir sind zufrieden“ ein Engagement wird, das die Menschen „zu Frieden“ bringt. Ich wünsche mir Entscheidungen, die zu mehr Frieden und Gerechtigkeit in der Gesellschaft führen. Darin müssen sich die Gewählten bewähren: Trägt ihr Handeln zu innerem und äußerem Frieden bei?

Im Buch der Sprüche heißt es: Die Böses planen, haben Falschheit im Herzen; aber die zum Frieden raten, haben Freude.
 
Es wirkt also auf die Friedensstifter zurück: Sie werden Freude haben. 
Jesus zeichnet diese Menschen noch höher aus. Er sagt: Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen. 

Diejenigen also, die sich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt einsetzen, diejenigen, die sich für gewaltfreie Konfliktlösungen aussprechen, jene, die für den Frieden von Geschöpfen und Schöpfung eintreten – sie zeigen, wes Geistes Kinder sie sind: Gotteskinder, aufgewachsen in seiner Liebe. Der Geist des himmlischen Vaters treibt sie, sein Wort ist Richtschnur. 

Bleiben wir aufmerksam füreinander und für das, was wirklich „zu Frieden“ führt. Lassen wir die Gewählten nicht allein. Denn wenn wir alle zum Frieden raten, wird uns auch gemeinsame Freude geschenkt. Und wo Freude geteilt wird, da hat Unzufriedenheit keinen Platz.


Angelika Behnke, Pfarrerin an der Frauenkirche Dresden.