Christliche Überzeugungen mutig und stark in die gesellschaftliche Diskussion einbringen
Präses Schwaetzer hielt ihren letzten Bericht des Präsidiums der EKD-Synode
Ob bei der Bewältigung der Corona-Pandemie, in der Friedensarbeit, oder beim Thema assistierter Suizid: Die christlichen Überzeugungen in die öffentliche Diskussion einzubringen, bleibt auch für die neue gewählte Synode eine der wichtigsten Aufgaben. Diese Botschaft hat die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Irmgard Schwaetzer, in den Mittelpunkt ihres letzten Präsidiumsberichts bei der konstituierenden Tagung der 13. Synode der EKD gestellt. Zugleich stünden große kirchliche Gestaltungsaufgaben an. „Es liegen wichtige Jahre vor Ihnen – Sie werden gebraucht mit allem, was Sie mitbringen: mit Ihrer Kraft, Ihrem Mut, Ihrer Erfahrung, Ihrer Weitsicht, Ihrer Zuversicht – mit Herz und Verstand“, gab sie den 128 Synodalen mit auf den Weg.
„Als Institution hat die Pandemie auch die evangelische Kirche vor Herausforderungen gestellt, indem sie das Gewohnte durchkreuzt und uns gezwungen hat, neue Wege zu finden – um Gottesdienste zu feiern, Seelsorge zu leisten, Gemeinde zu erleben und füreinander da zu sein“, so Schwaetzer. „Das kann sehr mühsam sein, hat aber vor allem große Kreativität freigesetzt. Da ist viel Neues entstanden, das in die Zukunft weist und zeigt, wo und wie wir uns verändern können und müssen, um in einer Welt das Evangelium zu verkündigen, in der die Digitalisierung auch schon vor der Pandemie viele Lebensgewohnheiten verändert hat.“
Eine Aufgabe und Herausforderung auf Jahre hinaus bleibe zudem die Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche, so die Präses. „Größtmögliche Transparenz und die Beteiligung der Betroffenen selbst sind zentrale Eckpunkte der weiteren Arbeit auf diesem Gebiet.“
Schwaetzer lenkte den Blick auch auf ein kirchliches Großereignis des kommenden Jahres: „Die Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe. Es ist das erste Mal seit 50 Jahren, dass sich die Christinnen und Christen aus aller Welt wieder in Europa versammeln. Für die Synode könnte dies ein Anlass sein, sich auf der Tagung im November ausführlicher mit der Ökumene im 21. Jahrhundert auseinanderzusetzen.“ Zudem legte sie den Synodalen eine erneute Beschäftigung mit den friedensethischen Leitlinien im Blick auf die heutigen Bedrohungen ans Herz. „Einen wachen Blick zu behalten für das, was „dran“ ist in Kirche und Gesellschaft“, das sei auch für die 13. Synode wie schon für die urchristliche Gemeinde wichtiger denn je: „Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark! Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen.“ (1. Kor 16,13)
Am morgigen Sonnabend wählt die EKD-Synode eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für Irmgard Schwaetzer im Amt der/des Präses der Synode, das Schwaetzer seit November 2013 innehatte.
Der vollständige Wortlaut des Berichts der Präses der EKD-Synode steht nach Ablauf der Sperrfrist unter www.ekd.de/praesidiumsbericht-synode-mai-2021 zum Download zur Verfügung.
Hannover, 7. Mai 2021
Pressestelle der EKD
Carsten Splitt
Über die Synode der EKD: Die Synode der EKD ist neben Rat und Kirchenkonferenz eines der drei Leitungsorgane der EKD. Sie tagt vom 6. bis 8. Mai digital. Nach der Grundordnung der EKD besteht die 13. Synode aus 128 Mitgliedern. Zu den Aufgaben der Synode zählen die Erarbeitung von Kundgebungen und Beschlüssen zu Fragen der Zeit sowie die Begleitung der Arbeit des Rates der EKD durch Richtlinien. Die Synode berät und beschließt aber auch den Haushalt und die Kirchengesetze. Geleitet wird die Synode vom Präsidium unter dem Vorsitz von Präses Irmgard Schwaetzer. Sie ist zugleich Mitglied des 15-köpfigen Rates der EKD. Vorsitzender des Rates der EKD ist Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Die EKD ist die Gemeinschaft von 20 lutherischen, reformierten und unierten Landeskirchen. 21,1 Millionen evangelische Christinnen und Christen in Deutschland gehören zu einer der rund 13.500 Kirchengemeinden.