Rüdiger Schuch wird Präsident der Diakonie
Die Diakonie Deutschland bekommt einen neuen Präsidenten. Der westfälische Theologe Rüdiger Schuch folgt auf Ulrich Lilie, der nach neuneinhalb Jahren an der Spitze des evangelischen Wohlfahrtsverbandes in Ruhestand geht.
Berlin (epd). Rüdiger Schuch wird Präsident der Diakonie Deutschland. Der 54 Jahre alte Theologe aus Westfalen folgt zum 1. Januar nächsten Jahres auf Ulrich Lilie, der mit 66 Jahren in den Ruhestand geht, wie die Diakonie am Dienstag in Berlin mitteilte. Schuch ist seit 2020 Beauftragter der evangelischen Kirchen bei Landtag und Landesregierung in Nordrhein-Westfalen. Zuvor stand er sieben Jahre lang an der Spitze der Evangelischen Perthes-Stiftung, einem diakonischen Träger in Westfalen.
Die Entscheidung für Schuch fällten der Aufsichtsrat des Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung und der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) den Angaben zufolge jeweils einstimmig. „Mit Rüdiger Schuch bekommt die Diakonie Deutschland einen Präsidenten, der profunde Kenntnisse und Erfahrungen in Diakonie, Kirche und politischer Arbeit mit Leidenschaft für diakonische Anliegen verbindet“, sagte die Aufsichtsratsvorsitzende Beate Hofmann, Bischöfin der kurhessischen Kirche. Die EKD-Ratsvorsitzende und westfälische Präses Annette Kurschus sagte, Schuch bringe „kirchliche Positionen klar und pointiert in den politischen Diskurs ein“.
Die Diakonie Deutschland mit Sitz in Berlin fungiert als Dachorganisation des evangelischen Wohlfahrtsverbandes und vertritt dessen Interessen im politischen Raum. Gemeinsam mit „Brot für die Welt“ bildet die Diakonie Deutschland das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung. Für das Werk sind in Berlin sowie in den Außenstellen im In- und Ausland etwa 800 Beschäftigte tätig.
Lilie ist seit 2014 Diakonie-Präsident. Der Präsident der Diakonie Deutschland nimmt die Leitung der Diakonie Deutschland zusammen mit der Vorständin für Sozialpolitik, Maria Loheide, und Jörg Kruttschnitt wahr, der im Vorstand für Finanzen, Personal und Recht zuständig ist.
Bundesweit sind rund 600.000 Hauptamtliche in etwa 5.000 diakonischen Unternehmen beschäftigt. Zur evangelischen Wohlfahrt gehören etwa 33.000 stationäre und ambulante Dienste wie Krankenhäuser, Altenpflegeheime, Sozialstationen, Wohngruppen oder Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Angebote für Suchtkranke und Obdachlose sowie Beratungsstellen. In diesem Jahr begeht der evangelische Wohlfahrtsverband sein 175-jähriges Bestehen.