Bedford-Strohm würdigt Käßmann zum 60. Geburtstag
Der Geburtstag Käßmanns sei für ihn „vor allem ein Tag großer Dankbarkeit“
Berlin (epd). Die frühere Bischöfin Margot Käßmann wird am 3. Juni 60 Jahre alt. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, würdigte die Jubilarin für ihr Wirken. Der Geburtstag Käßmanns sei für ihn „vor allem ein Tag großer Dankbarkeit“, erklärte der bayerische Landesbischof. „Aus ihrem Wirken in den verschiedenen Ämtern ist viel Segen erwachsen“, sagte er und ergänzte: „Segen für viele einzelne Menschen, Segen für unsere Kirche, aber auch Segen für unser Land.“ Man werde „sicher auch in Zukunft ihre Stimme hören“.
Käßmann, die als erste Frau an der Spitze der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) stand, beendet Ende Juni ihren Dienst und verabschiedet sich in den Ruhestand. Für den 30. Juni ist ein Abschiedsgottesdienst in Hannover geplant. Zuletzt war die prominente Theologin als Botschafterin für das 500. Reformationsjubiläum im Einsatz. Käßmann hat angekündigt, sich im Ruhestand mindestens für einige Zeit ins Privatleben zurückzuziehen.
Margot Käßmann wurde 1958 als Tochter eines Kfz-Mechanikers und einer Krankenschwester geboren. Nach Theologie-Studium und Vikariat arbeitete sie für den Ökumenischen Rat der Kirchen, die Evangelische Akademie Hofgeismar und als Generalsekretärin für den Deutschen Evangelischen Kirchentag. 1999 wurde sie zur Bischöfin der hannoverschen Landeskirche gewählt. 2009 wurde sie Ratsvorsitzende der EKD, blieb dies aber nur wenige Monate bis zu ihrem Rücktritt von allen kirchlichen Ämtern, nachdem sie unter Alkoholeinfluss Auto gefahren war.
Mit ihren Publikationen wurde die Theologin über die Kirche hinaus bekannt, insbesondere mit dem Buch „In der Mitte des Lebens“, in dem sie ihre Erfahrungen mit der eigenen Brustkrebserkrankung schildert. Käßmann lebte zuletzt in Berlin, ist inzwischen aber wieder nach Hannover zurückgezogen. Sie hat vier Töchter und ist auch bereits Großmutter. Sie freue sich auf Zeit mit der Familie, sagte sie mit Blick auf den Ruhestand.