Flucht und Integration - Leichte Sprache
Wie denkt die evangelische Kirche darüber?
Zahlen und Fakten
Was ist der Unterschied zwischen Migration und Flucht?
Migration bedeutet: Menschen ziehen um in ein anderes Land.
Oft ist nicht klar zu unterscheiden:
Ist ein Mensch auf der Flucht oder ist er ein Migrant?
Im Gesetz gibt es Einteilungen dafür, was Flucht ist und was Migration.
Aber im wirklichen Leben ist die Unterscheidung oft nicht so einfach.
Bevor Menschen ihre Heimat verlassen, kommen oft viele Gründe zusammen:
Armut, politische Unruhen im Land, Gewalt, Krieg, Landraub oder eine Naturkatastrophe, die ihre Lebensgrundlage zerstört hat.
Für viele Menschen, die ihre Heimat verlassen haben, ändert es sich im Laufe ihres Lebens, ob sie Migrant oder Flüchtling sind:
Zum Beispiel werden Flüchtlinge, wenn sie in ihrem Aufnahmeland eine Arbeit finden, zu Arbeits-Migranten.
Oder Migrantinnen und Migranten werden zu Flüchtlingen, wenn in dem Land, in dem sie leben, ein Bürgerkrieg ausbricht.
Menschen, die aus ihrem Land weggehen,
heißen: Migranten.
Manche Migranten gehen freiwillig weg aus ihrem Land.
Manche Migranten müssen aus ihrem Land weggehen.
Zum Beispiel weil in ihrem Land Krieg ist.
Oder weil sie durch ein Erdbeben ihr Haus verloren haben.
Diese Migranten nennen wir Flüchtlinge.
Migration gehört in unserer Welt zum Alltag.
Weltweit gibt es mehr als 230 Millionen Migrantinnen und Migranten.
So viele Menschen leben nicht in ihrem Heimatland.
In den letzten Jahren sind es immer mehr geworden.
Migration gehört in unserer Welt zum Alltag:
Viele Menschen kommen in ein anderes Land als Saison-Arbeiter,
sie arbeiten als Fachkräfte oder sie ziehen aus familiären Gründen um.
Auch viele Studierende gehen ins Ausland.
90% der Migrantinnen und Migranten haben in dem Land,
in dem sie jetzt leben, einen Arbeitsplatz.
Oder sie werden von einem Familienmitglied versorgt.
Überall auf der Welt gibt es Migranten.
Insgesamt sind es ungefähr 230 Millionen.
So viele Menschen leben nicht in ihrem Heimatland.
Wie viele Menschen müssen fliehen?
Ungefähr 65 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht.
Das sind so viele wie noch nie.
Die meisten fliehen innerhalb ihres eigenen Landes.
Ungefähr ein Drittel musste ihr Land verlassen.
Mehr als 3 Millionen Menschen sind in einem Asylverfahren.
In einem Asylverfahren entscheidet das Aufnahmeland,
ob ein Mensch als Flüchtling anerkannt wird.
Nur wenn ein Mensch die Voraussetzungen dafür erfüllt, bekommt er in dem Land Schutz.
Das ist in einem Vertrag geregelt.
Der Vertrag heißt: Genfer Flüchtlingskonvention.
In der Genfer Flüchtlingskonvention steht, welche Hilfe ein Flüchtling bekommt und welche Rechte er hat.
Viele Menschen sind auf der Flucht.
Auf der ganzen Welt sind es ungefähr 65 Millionen.
So viele Menschen mussten ihr Zuhause verlassen.
Wo gehen die Menschen hin?
Die Migrantinnen und Migranten haben unterschiedliche Ziele.
Die meisten Migrantinnen und Migranten gibt es im südlichen Teil der Erde.
Hier ziehen ungefähr 85 Millionen Menschen von einem Land im südlichen Teil der Erde in ein anderes.
Viele Menschen ziehen auch vom südlichen Teil der Erde in den Norden.
Die meisten Flüchtlinge suchen Schutz in direkten Nachbarländern.
Neun von zehn Flüchtlingen leben in Entwicklungsländern, ein Großteil davon in Afrika.
Migranten gibt es überall auf der Welt.
Die meisten Flüchtlinge gibt es in Afrika.
Viele Flüchtlinge gehen in ein Nachbar-Land.
Das heißt:
Sie fliehen in ein Land, das neben ihrem eigenen Land liegt.
Die Toten an den Außengrenzen
Viele Flüchtlinge kommen über das Meer nach Europa.
Die Überfahrt nach Europa ist sehr gefährlich.
Über 30.000 Menschen sind dabei in den letzten 15 Jahren gestorben.
Mindestens 10.000 Tote waren es in den letzten drei Jahren.
Mit 10.000 Toten ist die Außengrenze von Europa die tödlichste Grenze der Welt.
Auch an Grenzen in anderen Teilen der Welt sterben viele Menschen oder werden vermisst.
Viele Flüchtlinge wollen nach Europa.
Sie kommen oft in kleinen Booten über das Meer.
Das ist sehr gefährlich.
Viele Menschen sterben auf der Flucht.
Deutschland ist vielfältig.
Über 17 Millionen Menschen in Deutschland haben einen Migrations-Hintergrund.
Das bedeutet: So viele Menschen haben mindestens ein Elternteil, das nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde.
Es wird immer mehr zur Normalität, dass Menschen bei uns einen Migrations-Hintergrund haben:
Insgesamt hatte in Deutschland im Jahr 2015 jedes dritte Kind unter 5 Jahren einen Migrations-Hintergrund.
In Deutschland leben viele Migranten.
Es sind ungefähr 17 Millionen.
Immer mehr Kinder haben eine Mutter oder einen
Vater,
die aus einem anderen Land kommen.
Das ist in Deutschland inzwischen normal.
Gewalt gegen Flüchtlinge
Im Jahr 2016 gab es mehr als 3.500 Angriffe auf Flüchtlinge und auf ihre Unterkünfte.
Die Bundesregierung sagt, dass dabei 560 Menschen verletzt wurden.
43 davon waren Kinder.
Die Angriffe auf die Unterkünfte sind mehr geworden.
Im Jahr 2014 gab es ungefähr 200 Angriffe.
Im Jahr 2015 gab es 1.000 Angriffe auf Unterkünfte von Flüchtlingen.
Im Jahr 2016 waren es genauso viele.
In Deutschland gibt es gegen Flüchtlinge auch Gewalt.
Andere Menschen greifen die Flüchtlinge an und
verletzen sie.
Oder Menschen legen Feuer in Häusern,
wo Flüchtlinge wohnen.
Im Jahr 2016 ist das 1.000 Mal passiert.
Über 500 Flüchtlinge wurden verletzt.
Auch Kinder wurden verletzt.
Weltmeister im Waffen-Export
Export ist die Lieferung von Waren von einem Land in ein anderes.
Deutschland exportiert Waffen und militärische Geräte in andere Länder.
Das Fachwort dafür ist Rüstung.
Als Exportland für Rüstung steht Deutschland weltweit auf Platz 5.
Im Jahr 2016 hat Deutschland für fast 7 Milliarden Euro Rüstung exportiert.
Der Staat hat das erlaubt.
Deutschland exportiert Waffen zum Beispiel nach Algerien, Saudi-Arabien,
Ägypten, Indonesien und in die Vereinigten Arabischen Emirate.
Mehr als die Hälfte der Waffen-Exporte im Jahr 2016 ging an Staaten, die nicht in der EU oder in der NATO sind.
Man nennt diese Staaten: Drittstaaten.
Deutschland liefert Waffen in andere Länder.
Damit verdienen deutsche Firmen sehr viel Geld.
Die deutsche Regierung erlaubt das.
Hilfe – das Geld ist nie genug
Auf der Welt gibt es Katastrophen und Kriege, die viele Jahre dauern.
Immer häufiger brauchen Länder internationale Hilfen.
Es gibt viele Organisationen, die in Notgebieten helfen.
Aber die Organisationen haben oft nicht genug Geld,
um so viel Hilfe zu leisten, wie es nötig wäre.
Auch andere Staaten leisten den Ländern in Not Hilfe.
Aber das Geld reicht trotzdem nicht,
um alle Menschen in den Flüchtlingslagern gut zu versorgen.
Wenn es nicht genug zu essen gibt,
wenn Kinder nicht zur Schule gehen können,
wenn es in den Zelten im Winter zu kalt ist,
dann fliehen die Menschen auch aus Flüchtlingslagern.
In vielen Ländern sind Menschen in Not.
Sie haben ihr Zuhause verloren und nicht genug zu essen.
Die Menschen in diesen Ländern brauchen Hilfe.
Die Hilfe kostet viel Geld.
Das können die Länder oft nicht allein bezahlen.
Sie bekommen Hilfe aus anderen Ländern.
Aber trotzdem reicht das Geld oft nicht.
Deutschland ist hilfsbereit.
Drei von vier Deutschen können sich vorstellen,
die Flüchtlingshilfe persönlich zu unterstützen.
Jeder zehnte Deutsche ist tatsächlich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe tätig.
Dies wurde in Studien ermittelt,
die das Sozialwissenschaftliche Institut der EKD durchgeführt hat.
Die Umfragen zeigen außerdem:
Menschen, die Kontakt zu Flüchtlingen haben,
machen positive Erfahrungen.
Die Menschen in Deutschland sind hilfsbereit.
Viele Menschen arbeiten in der Flüchtlings-Hilfe.
Die meisten von ihnen sagen:
Die Arbeit mit Flüchtlingen gefällt mir.
In dem Kapitel „Zahlen und Fakten“ stehen viele Zahlen.
Diese Zahlen kann man nachlesen.
Sie stehen in Studien oder auf den Internetseiten von Hilfsorganisationen.
Die genauen Stellen sind im Originaltext aufgeschrieben.