Evangelisch.Südaustralien. — Brücken bauen!

Moderne Fußgängerbrücke mit gläsernem Geländer über einen Fluss, zahlreiche Menschen überqueren die Brücke bei blauem Himmel, grüne Parkanlage im Hintergrund.

Fussgängerbrücke über den Torrens-Stausee in der Innenstadt von Adelaide.  Im Hintergrund die Bäume der früheren "Native Location", von der aus im November 1838 die beiden ersten von vier lutherischen Missionaren unter den Aborigines in Südaustralien auch die allerersten evangelischen Gottesdienste in deutscher Sprache in Australien hielten.

Die Initiative „Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Südaustralien“ belebt evangelische Gottesdienste in deutscher Sprache im Großraum Adelaide wieder neu. Unter den rund 1,4 Mio. Einwohnern in der Stadt Adelaide (von rund 1,6 Mio. in Südaustralien insgesamt!) leben rund 15.000 Menschen, die in erster Generation Deutsch sprechen. Die meisten wanderten nach dem Zweiten Weltkrieg ein, etwa ein Drittel von ihnen in den vergangenen 30 Jahren. Viele der Jüngeren gründeten bi-kulturellen Familien und besitzen die doppelte Staatsbürgerschaft; mit aktiven Beziehungen nach Deutschland sind sie die modernen „Expats“.

Aus kirchengeschichtlichen und politischen Gründen (zwei Weltkriege) haben sich die ursprünglichen deutschsprachigen Ortskirchen anglisiert und bieten kaum mehr Räume für deutschsprachige Gottesdienste und Gemeindearbeit. Dies führte zur Entfremdung von vielen Christinnen und Christen deutscher Sprache von Glauben und Kirche in Australien. Drei lokale Ortsgemeinden unterstützen aber derzeit unsere ehrenamtliche Initiative und öffnen ihre Kirchen für die deutschsprachigen Gottesdienste.

Vor knapp 190 Jahren — am 4. November 1838 — fand in der noch jungen britischen Kolonie der erste Gottesdienst in deutscher Sprache statt, gehalten von zwei Missionaren der Dresdner Missionsgesellschaft (heute Leipziger Missionswerk). Seitdem feiern wir evangelische Gottesdienste für die breite Zielgruppe der deutschsprachigen ZuwandererInnen - teilweise auch in etwas ungewöhnlicher Form. Die Initiative "Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Südaustralien" sucht neue Formen für ein Gemeindeleben zwischen lutherischer Tradition und offenen Räumen für Glaube und Gemeinschaft sowie für Theologie und soziales politisches Handeln, das auch die Kontakte in die Gemeinschaften der australischen Aborigines weiter pflegt.

Trotz aller politischen Schwierigkeiten ist "Aufgeben keine Alternative", so die heutigen Gemeindemitglieder. "Brücken bauen zur jüngeren Generation der Deutschsprachigen, die der Kirche entfremdet sind, ist unsere Herausforderung heute." Eine neue Website und verwandte Aktionen werden hoffentlich digitale Bausteine für diese Brücke.

Das Projekt wurde mit 2.000 Euro vom Digitalinnovationsfonds gefördert.

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