(234) Dem Handwerk ist eine "wichtige wirtschaftliche und menschliche Funktion" (Chancengleichheit für das Handwerk, 1978) in der fortgeschrittenen Industriegesellschaft zu bescheinigen. Zugleich aber wird auch deutlich, wie sehr sich das Handwerk und die in diesem Bereich Beschäftigten bedrängt sehen. Die Sorgen des Handwerks reichen vom Sog der Industrie über Bildungsfragen bis hin zu Problemen des Status und Ansehen von Handwerkerinnen und Handwerker in der Gesellschaft. Wenn Gesellschaft und Staat Erosionsprozesse weiterhin zulassen und das Handwerk selbst seine besonderen Chancen nicht nutzt, nimmt nicht nur ein wertvoller Teil unserer Sozialen Marktwirtschaft Schaden, sondern die Wirtschaftsordnung als ganze. Um des gesicherten und guten Lebens sowie der Zukunftsmöglichkeiten der Menschen in unserem Lande willen stehen wir Christen vor der Aufgabe, auf die Bedeutung eines humanen und nachhaltigen Wirtschaftens hinzuweisen, für die Wahrnehmung und Umsetzung der genannten Chancen einzutreten und zu gestaltendem und veränderndem Handeln zu ermutigen. So soll am Schluß die Hoffnung stehen, die Hoffnung nämlich, daß vielfältige Möglichkeiten zu einer zukunftsfähigen und menschlicheren Wirtschaft gegeben sind, daß diese Möglichkeiten wahrgenommen werden und neue und weiterführende Ansätze möglich sind.