Ökumenischer Klimapilgerweg in Polen gestartet
Unter dem Motto „Geht doch!“ wollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterwegs auf die Folgen des Klimawandels hinweisen und für eine Mobilitäts-, Agrar- und Ernährungswende werben.
Schwerte, Zielona Góra (epd). Der „5. Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit“ der beiden großen christlichen Kirchen ist am Samstag mit einem Aussendungsgottesdienst im polnischen Zielona Góra gestartet. Ziel des Pilgerwegs ist das schottische Glasgow, wo im November die diesjährige Weltklimakonferenz stattfindet. Unter dem Motto „Geht doch!“ wollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterwegs auf die Folgen des Klimawandels hinweisen und für eine Mobilitäts-, Agrar- und Ernährungswende werben. Die 1.450 Kilometer lange Route führt auf 77 Etappen von Polen durch Deutschland, die Niederlande und England nach Schottland.
30 Dauerpilgerinnen und -pilger gehen die gesamte Strecke, unterwegs werden weitere Menschen erwartet. Die neue Präses der EKD-Synode, Anna-Nicole Heinrich, werde in Sachsen die Strecke von Großenhain nach Riesa mitpilgern, hieß es. In Bielefeld will sich unter anderem die stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die westfälische Präses Annette Kurschus, anschließen.
Der katholische Projektleiter des Klimapilgerweges, Thomas Kamp-Deister, Umweltreferent beim Bistum Münster, machte in dem Aussendungsgottesdienst die Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen deutlich: „Fachleute aus aller Welt sind sich einig, dass die nächsten zehn Jahre über die mittelfristige Zukunft der Menschheit auf dem Planeten Erde entscheiden können.“ Kamp-Deister übergab der jüngsten Klimapilgerin beim Start, der 26-jährigen Christine Koopmann aus Münster, den Klimapilgerstab. Dieser soll als Staffelstab die Pilgerreise die gesamten 1.450 Kilometer begleiten.
Die Umweltbischöfe der evangelischen und der katholischen Kirche Polens, Waldemar Pytel und Tadeusz Litynski, brachten beim Auftakt des Klimapilgerwegs einen gemeinsamen ökumenischen Aufruf an Papst Franziskus auf den Weg. Darin verleihen sie ihrem Anliegen Ausdruck, dass bei der Weltklimakonferenz im schottischen Glasgow die Bewahrung der Schöpfung sehr ernst genommen werden müsse. Der Aufruf wurde von den Klimapilgern unterschrieben.
Der ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit ist ein überregionales Projekt unter anderem von „Brot für die Welt“, Misereor, den 20 evangelischen Landeskirchen in Deutschland sowie katholischen Bistümern. Die Schirmherrschaft haben in diesem Jahr die westfälische Präses Annette Kurschus, der Umweltbeauftragte Rolf Lohmann von der Deutschen Bischofskonferenz, Wolfgang Klose vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken und der Gründer des Potsdamer Klima-Instituts, Hans Joachim Schellnhuber, übernommen. Ausgerichtet wird der 5. Ökumenische Pilgerweg vom Schwerter Institut für Kirche und Gesellschaft der westfälischen Kirche.