Seminar mit internationalen Stipendiat*innen in Genf
Vom 3.-9. Juni 2024 fand in Genf ein Seminar für internationale Stipendiat*innen von Brot für die Welt, Missionsakademie an der Universität Hamburg, des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes, der Deutschen Bischofskonferenz und der EKD statt, gefördert vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland. Unter dem Titel „Ecumenism matters! – Wie funktioniert Ökumene?“ waren die Teilnehmenden aus 20 verschiedenen Nationen im Ökumenischen Institut Bossey zu Gast. Das Programm umfasste Begegnungen mit den Studiendirektoren und Studierenden des Ökumenischen Instituts des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Bossey und des Orthodoxen Zentrums in Chambésy unter dem Vorsitz des Ökumenischen Patriarchats, mit dem Direktor der ÖRK-Kommission für Glauben und Kirchenverfassung Dr. Andrej Jeftic und den Referent:innen der ÖRK-Programme „Health and Healing“, „Racism, Discrimination and Xenophobia“ und „Just Community of Women and Men“.
Die UN lud zu einem Austausch mit dem Team der Sonderberichterstatterin für Religionsfreiheit ein. Die Generalsekretärin des Lutherischen Weltbundes Dr. Anne Burghardt und ihr Team leiteten ein Gespräch mit den Stipendiat*innen zur Rolle konfessioneller Weltbünde für die Ökumene. Per Video richteten sich Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, der Moderator des Ökumenischen Rates der Kirchen, und von Seiten der stipendiengebenden Institutionen Bischöfin Petra Bosse-Huber, Bischof Gerhard Feige, Präsidentin Dr. Dagmar Pruin, Geschäftsführer Norbert Denecke und Professorin Dr. Claudia Jahnel an die Stipendiat*innen und hoben die Bedeutung der internationalen Stipendienarbeit der Kirchen für die ökumenische Zusammenarbeit der Kirchen und für den kirchlichen Beitrag zur internationalen Verständigung zwischen den Nationen hervor. Stellvertretend für die verschiedenen Stimmen sind die folgenden beiden Zitate aus der katholischen und evangelischen Kirche: Bischöfin Bosse-Huber sagte über die Stipendiat*innen der EKD aus den verschiedenen Zeiten: „Sie haben einen reichen Schatz an Erfahrungen aus Deutschland mit in ihre Heimat genommen, eine tiefe Kenntnis der Evangelischen Kirche in Deutschland und eine lebenslange Mehrsprachigkeit als Kenner zweier Welten, zweier Kirchen und oftmals von zwei verschiedenen Konfessionen. Diese Mehrsprachigkeit hat viele von ihnen bis heute zu unseren Partnern gemacht, die – sei es aus ihrer Heimat, sei es von Deutschland aus – die Kontakte zwischen unseren Kirchen tragen und lebendig halten.“
Der Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr Gerhard Feige, betonte: „Ökumene ist ein vieldimensionaler Prozess, der nicht nur eine gute Kenntnis unserer Gesprächspartner erfordert, sondern auch eine Empathie für die Ausprägung, die der christliche Glaube in ihren Traditionen gefunden hat. Empathie entsteht vor allem durch persönliche Begegnung. Daher begrüße ich es sehr, dass bei diesem Seminar Stipendiatinnen und Stipendiaten aus unterschiedlichen Kirchen und verschiedenen Kontinenten zusammenkommen, um sich gemeinsam mit den Herausforderungen der Ökumene in unsrer Zeit zu befassen.“ Das Seminar in Bossey wurde von den Teilnehmenden als eine große Chance wahrgenommen, den eigenen Horizont zu erweitern. Die ökumenischen Begegnungen waren ein Motivationsschub für das weitere Studium der Stipendiat*innen in Deutschland.