Fehrs warnt vor politischen Schlüssen aus Tat in Magdeburg
Berlin (epd). Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Kirsten Fehrs, hat nach der Amokfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt davor gewarnt, vorschnell Schlüsse für die Flüchtlingspolitik zu ziehen. „Nach so einem entsetzlichen Anschlag mit mehreren Toten und vielen Verletzten mitten in der Weihnachtszeit sollte sich die Sorge zuerst auf die Opfer und ihre Familien richten. Natürlich auch auf die Verletzlichkeit unserer Gesellschaft“, sagte Fehrs dem „Tagesspiegel“ (Dienstag).
Dann müssten die Tat und ihre Hintergründe genau aufgeklärt werden, sagte die Hamburger Bischöfin: „Ich sehe nicht, wie man jetzt - noch bevor dies erfolgt ist - unmittelbar Schlüsse für flüchtlingspolitische Programme ableiten kann.“ Das würde jeder dringend gebotenen Besonnenheit widersprechen, gerade in Wahlkampfzeiten.
Am Freitagabend war ein 50-jähriger Mann mit einem Auto ungebremst durch eine Budengasse auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Der Täter sitzt in Untersuchungshaft. Der Mann stammt aus Saudi-Arabien, lebt seit 2006 in Deutschland und arbeitete zuletzt als Arzt in Bernburg bei Magdeburg. Fünf Menschen starben, mehr als 200 wurden teils schwer verletzt.