Preis für deutsch-polnisches Versöhnungswerk

Der Frankfurter Verein „Zeichen der Hoffnung“ wird von der evangelischen Kirche in Polen ausgezeichnet

Frankfurt a.M./Warschau (epd). Das deutsch-polnische Versöhnungswerk Zeichen der Hoffnung - Znaki Nadziei mit Sitz in Frankfurt am Main erhält den Prinzessin-Anna-Wasa-Preis der Evangelisch-Augsburgischen (lutherischen) Kirche in Polen. Der leitende Bischof Jerzy Samiec werde die undotierte Auszeichnung am 31. August in der Warschauer Trinitatiskirche überreichen, teilte der Vorsitzende des Versöhnungswerks, Hermann Düringer, am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit. Der Preis erinnert an die protestantische Nachfahrin schwedischer und polnischer Könige und Wohltäterin Anna Wasa (1568-1625) und wird seit 2017 jährlich vergeben.

Der Frankfurter Verein werde für seinen Beitrag zur Versöhnung von Deutschen und Polen geehrt, sagte Bischof Samiec. Die Begleitung von Polinnen und Polen, die in nationalsozialistischen Arbeits- und Konzentrationslagern gelitten haben, die Freiwilligenarbeit junger Menschen aus Deutschland in Polen sowie die Organisation von Studienaufenthalten und Diskussionstreffen hätten zur „Linderung der Armut und zur Heilung der durch Krieg und Besatzung entstandenen Wunden“ beigetragen. Dadurch sei eine neue Seite in der Geschichte der deutsch-polnischen Beziehungen aufgeschlagen worden.  

Verleihung im Gedenkgottesdienst

Der Preis wird am 31. August während eines Gottesdienstes zum Gedenken an den 80. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs verliehen. Der Gottesdienst wird vom Polnischen Ökumenischen Rat und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) organisiert. Als Prediger fungieren Bischof Samiec und die stellvertretende Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Beauftragte des Rates für die deutsch-polnischen Beziehungen, Präses Annette Kurschus.

Die Evangelische-Augsburgische Kirche hat nach eigenen Angaben etwa 70.000 Mitglieder in 131 Gemeinden. Rund die Hälfte von ihnen lebt in der Diözese Cieszyn an der Grenze zur tschechischen Republik. Die augsburgische Kirche ist die viertgrößte Glaubensgemeinschaft in Polen und macht etwa 0,2 Prozent der Gesamtbevölkerung aus.