Xenotransplantation
7. Ausblick
Der vorliegende Überblick über die verschiedenen Aspekte der Xenotransplantation macht die Vielschichtigkeit der Thematik anschaulich. Nach gegenwärtigen Schätzungen wird die klinische Anwendung der Xenotransplantation voraussichtlich nicht vor dem Jahr 2010 möglich sein; die Risiken und Probleme sind noch nicht vollständig überschaubar. Deswegen versteht sich der vorliegende Beitrag nicht als ein abschließendes Urteil zur Xenotransplantation. Die Hilfestellungen orientieren sich am gegenwärtigen Stand der Forschungen und Erkenntnisse und wollen zu einem eigenständigen ethischen Urteil befähigen. Parallel zu den weiteren Entwicklungen sollte eine unvoreingenommene Orientierung über die verschiedenen Argumente und Sachverhalte bereits jetzt und nicht erst mit der klinischen Anwendung der Xenotransplantation einsetzen.
Hierbei ist wichtig, daß mit guten Gründen verschiedene Standpunkte in ethischer Hinsicht bezogen werden können. Auf jeweils spezifische Weise stellen sich die ethischen Probleme bei den Betroffenen und ihren Angehörigen, der Ärzteschaft und den Pflegekräften, den Forschenden, der Gesellschaft und nicht zuletzt im Umgang mit den Tieren.
Wie bei jedem Nachdenken über eine Einzelproblematik darf die Ausgangsfrage nicht aus dem Auge verloren werden: die Rettung kranker Menschen durch Spenderorgane. Insofern ist die Forschung im Bereich der Xenotransplantation nur eine Möglichkeit, dem Mangel an menschlichen Spenderorganen zu begegnen. Zu einem verantworteten Umgang mit dieser Problematik gehört immer auch die Suche und Einbeziehung von Alternativen. Auf jeden Fall ist jede Form von Forschung im Bereich der Xenotransplantation und entsprechender Alternativen an der Bewahrung und Würde des menschlichen Lebens sowie an der Achtung gegenüber dem Tier zu orientieren.