Zum Umgang mit Menschen ohne Aufenthaltspapiere
Vorwort
Die vorliegende Orientierungshilfe greift die Diskussion auf, die in einigen Landeskirchen und Diakonischen Werken geführt wird angesichts von mehr als einer Million Menschen, die sich ohne gültige Aufenthaltspapiere in Deutschland aufhalten. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat diese Diskussion zum Anlass genommen, das Kirchenamt zu bitten, unter Mithilfe von Fachleuten eine Handreichung als Orientierungshilfe für die Gemeinden zu erarbeiten. Zu diesem Zweck wurde eine kleine Arbeitsgruppe aus Mitgliedern der Kommission der EKD für Migration und Integration und der Konferenz der für diese Fragen zuständigen landeskirchlichen Referentinnen und Referenten gebildet.
Die Orientierungshilfe hat das Ziel, Kirchenvorständen bzw. Presbyterien und Pfarrämtern, aber auch den Gemeindegliedern Informationen über die Problematik des Lebens in der „Illegalität” zu vermitteln. Sie soll dazu beitragen, die christliche Verantwortung gegenüber Menschen ohne Aufenthaltspapiere, die auf Hilfe angewiesen sind, in angemessener Weise wahrzunehmen. Darüber hinaus sieht sie sich als einen Beitrag der evangelischen Kirche zu einer sachlichen und humanitären Standards verpflichteten öffentlichen Debatte über die Fragen von Einwanderung und Integration.
Hannover, im September 2006
Dr. Hermann Barth
Präsident des Kirchenamtes der EKD