Fern der Heimat: Kirche - Urlaubs-Seelsorge im Wandel
XI. Vorschläge für die Weiterarbeit
Für die Weiterarbeit sind folgende Schritte zu bedenken:
1. Umsetzung des Konzepts „Fern der Heimat: Kirche“
Auf die vorher beschriebene Entwicklung des Konzeptes muss nun die Umsetzung und Konkretisierung an den Orten in Südeuropa erfolgen. Mit den Gemeinden im Süden ist zunächst ein Beratungsprozess anzustreben. Die Gemeinden müssen motiviert und gewonnen werden, auf diesem wichtigen kirchlichen Handlungsfeld aktiv zu werden. Der Prozess, eine gastfreundliche Gemeinde zu werden, ist zu begleiten, denn er führt zu Abschieden und Aufbrüchen.
Im Rahmen dieses Beratungsprozesses sind die in dem Konzept angeregten Formen gezielt und genau zu erproben. Das beinhaltet die bisherigen Erfahrungen auszuwerten sowie Orte und Gegebenheiten für kirchliches Handeln sorgfältig auszuwählen. Gemeinsames Ziel muss es sein, ein verlässliches und attraktives Angebot herzustellen.
2. Entwicklung einer übergreifenden „Marke“ evangelische Urlauber-Gottesdienste im Ausland
Wichtig ist es, eine „Marke“ evangelische Urlauber-Gottesdienste im Ausland zu entwickeln, die eine hohe Wiedererkennbarkeit ermöglicht, sei es an den verschiedenen Urlaubsorten, auf Messen (Tourismuspavillon, Internationale Tourismusbörse), auf dem Markt der Möglichkeiten bei Kirchentagen usw.. Zugleich ist sie auch ein Qualitätsmerkmal.
Zu der Entwicklung gehören auch ein Logo (z.B. das von Kirche am Urlaubsort verwendete Sonnenkreuz) und ein einheitlicher Leitspruch: „Wo die Seele atmen kann“, „den Himmel spüren“, „Lebenshorizonte entdecken“ o.a.
3. Instrumente der Begleitung und Qualifizierung
Zu den Konsequenzen des Konzeptes gehört auch, dass die Pfarrerinnen und Pfarrer an Urlaubsorten (auch die Langzeitbeauftragten) auf dieses wichtige und besondere Arbeitsfeld vorbereitet werden. Zu solchen Vorbereitungsseminaren sollten Referenten aus Kirche im Tourismus/am Urlaubsort oder aus dem Bereich Tourismus eingeladen werden. Motivation und Ansporn zum kreativen Handeln und Gestalten an Urlaubsorten sind unerlässlich.Eine kontinuierliche Fort- und Weiterbildung – wie generell im Pfarramt – ist notwendig, möglichst an den Orten, an denen gelingendes kirchliches Handeln stattfindet. Bewährtes kann übernommen und Neuerungen können erprobt und ausgewertet werden.
4. Formen der Kooperation
Praktiziert wird bereits jetzt eine Vielzahl unterschiedlicher Formen der Kooperation, sei es mit Tourismusanbietern, aber auch mit der Auslandsseelsorge der Römisch-katholischen Kirche oder den Kirchen Europas, die ein Interesse an Urlauberarbeit haben (die Kirche von England, die Schwedische Kirche, der Kirche Norwegens und die Evangelisch-Lutherische Kirche Finnlands). Insbesondere Letztgenannte haben z.T. gute Angebotsstrukturen, an die sich anknüpfen ließe, so dass auch diese ökumenische Dimension beachtet werden und die partnerschaftlichen Aktivitäten stärker gesichtet werden sollten. Diese Kooperationen gilt es zu stabilisieren und auszubauen, sowohl praktisch bei der gemeinsamen Nutzung kirchlicher Räume als auch bei der Gestaltung kirchlicher Angebote.
5. Kommunikationsstrategie für die Bekanntmachung kirchlicher Angebote am Urlaubsort
Grundlegend ist eine professionelle Öffentlichkeitsstrategie und -arbeit, sowohl in Deutschland durch Kooperation mit Tourismusanbietern als auch vor Ort in Südeuropa. Wichtiges Medium dafür ist eine noch zu entwickelnde Broschüre in zeitgemäßem Layout, die als Beilage für Touristenmappen dienen kann. Auch sind die Verlage/Herausgeber von Reiseführern und -katalogen zu ermuntern bei Neuauflagen auch auf das kirchliche Angebot hinzuweisen. Vorraussetzung dafür ist selbstverständlich ein verlässliches Angebot vor Ort. Ebenso muss in Deutschland in den Gemeinden (z.B. im Gemeindebrief) auf die kirchliche Arbeit an Urlaubsorten geworben werden.