Evangelische Kirche dringt auf Ausbau erneuerbarer Energien
Die EKD-Beauftragte für Schöpfungsverantwortung, Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt mahnt die Energiewende entschlossen voranzutreiben.
Hannover (epd). Kurz vor Beginn des G7-Gipfels in Elmau dringt die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) auf einen zügigeren Ausbau erneuerbarer Energien. Mit dem Ukraine-Krieg kämen auch sicherheitspolitische Gründe hinzu, die Energiewende noch viel entschlossener voranzutreiben und möglichst bald unabhängig von fossilen Energieträgern zu werden", sagte die Landesbischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, die auch EKD-Beauftragte für Schöpfungsverantwortung ist.
Angesichts der zunehmenden Klimakrise und ihrer Folgen trete die evangelische Kirche seit vielen Jahren für einen Ausbau der erneuerbaren Energien ein. „Für uns geht es dabei um den achtsamen Umgang mit der Mitschöpfung, die wie wir Menschen eigene Lebensrechte hat“, so die Landesbischöfin.
Dabei spiele auch die weltweite Klimagerechtigkeit eine Rolle. Ein sehr großer Teil der weltweiten Treibhausgasemissionen werde von einer wohlhabenden Minderheit der Weltbevölkerung verursacht. „Die, die unter den Folgen des Klimawandels am meisten leiden, sind dafür am wenigsten verantwortlich - aktuell dramatisch sichtbar in Bangladesch und Indien“, sagte Kühnbaum-Schmidt.
Für die dringend voranzutreibende sozial-ökologische Transformation sei deshalb auch die Diskussion über andere Wertvorstellungen nötig. Kühnbaum-Schmidt sprach von einer „Ethik des Genug“. „Die einen, die zu wenig haben, müssen genug für ein lebenswürdiges Leben bekommen. Und die anderen, die mehr als genug haben, müssen es genug sein lassen können“, betonte sie.
Die Staats- und Regierungschefs der sieben wichtigsten Industrienationen treffen sich von Sonntag an im bayerischen Elmau zu einem Gipfel. Themen sind unter anderem der Ukraine-Krieg und die Bewältigung der Klimakrise.
Kühnbaum-Schmidt: „Zu den Menschenrechten gehört das Recht auf Nahrung und angemessene Ernährung“