Das Evangelium unter die Leute bringen
III. Die Kirche und ihr Auftrag - Das Evangelium einladend zur Welt bringen
(1) Der vornehmste und wichtigste Auftrag der Kirche ist es, das Evangelium zur Welt zu bringen, zu den Menschen in der Nähe und in der Ferne, und das auf eine einladende Weise. Das Wort „Kirche“ weist von seinem Wortbestand her in diese Richtung: Sie gehört zum Herrn Jesus Christus (griechisch: „kyriake“ = die zum Herrn gehörige), und damit folgt sie auch seinem Auftrag. Die Kirche ist kein Selbstzweck. Sie ist Mission, und alles andere, was sonst noch über die Kirche zu sagen ist, ergibt sich daraus. In der EKD-Schrift „Kirche mit Hoffnung – Leitlinien künftiger kirchlicher Arbeit in Ostdeutschland“ heißt es völlig zu Recht: „Kirche ist Mission … Sie ist ohne Mission nicht zu denken. Sie würde sonst ihren Auftrag verfehlen, der ihren Dienst begründet“ (S. 19). Und in der Kundgebung der Synode der EKD von 1999 wird ausdrücklich festgestellt: „Mission geschieht nicht um der Kirche willen. Die Kirche ist hineingenommen in die Mission Gottes. Wir haben den Auftrag, Menschen die Augen zu öffnen für die Wahrheit und Schönheit der christlichen Botschaft“ (s. u. S. 44).
(2) Eine der vielen biblischen Begründungen dafür ist 1.Tim 2,4: Gott „will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“ Mission und Evangelisation gehen also von Gott aus, der das Heil der Menschen und der Welt in einem umfassenden Sinne will. In Entsprechung dazu wird die missionarische Arbeit der Kirche heute sehr weit gefasst. Sowohl der Gottesdienst der Kirche als auch die Diakonie, die Verkündigung wie die Öffentlichkeitsarbeit, die Einladung zum Glauben wie das soziale Engagement in der Gesellschaft im Einsatz für Recht und Gerechtigkeit spiegeln je in ihrer Weise die gnädige Zuwendung Gottes zu seiner Welt wider.
III.2 Evangelisation als zentrale Aufgabe der Kirche
(3) Für die Evangelisation ist spezifisch, dass sie explizit zum Glauben an Jesus Christus hinführen will. Sie richtet sich an Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen bislang von der Verkündigung das Evangeliums nicht erreicht worden sind oder denen ihr Glaube – aus welchen Gründen auch immer – abhanden gekommen ist. Evangelisation bedeutet immer auch eine Vergewisserung und Ermutigung für die Gemeinde selbst; denn auch die im Glauben stehen, haben immer neu die Verkündigung des Evangeliums nötig. E. Jüngel hat bei der EKD-Synode 1999 die Evangelisation „Herzschlag und Atem“ der Kirche genannt (vgl. Reden von Gott in der Welt S. 15).
(4) Der evangelistische Auftrag ist also das Zentrum des missionarischen Gesamtauftrages der Kirche (vgl. dazu auch die Bekenntnistexte CA V und Barmen VI). Vor allem vier Perspektiven qualifizieren ihn näher: Die Perspektive der Rettung, die der Versöhnung, die der Verbindlichkeit und die Perspektive von menschlicher Entscheidung und göttlichem Wirken.
III.2.1 Die Perspektive der Rettung
(5) Evangelisation ist Verkündigung des Evangeliums, der guten Nachricht. Sie ist Frohbotschaft und nicht Drohbotschaft. Dazu soll Evangelisation helfen: Menschen werden heil und froh bei Jesus Christus. Sie wissen, dass ihr Leben in ihm geborgen ist. Sie wissen, dass sie unzerstörbares Leben in Gottes Zukunft haben. Dadurch gewinnen sie neuen Mut zum Leben und eine Grundorientierung für ihre Lebensentscheidungen und für ihre Lebenserfahrungen. Sie werden Glieder der Gemeinde Jesu. Sie nehmen Verantwortung wahr in Kirche und Gesellschaft.
(6) In diesem Zusammenhang und unter dieser Prämisse ist Evangelisation in besonderer Weise Verkündigung der Rettung des Menschen aus seiner Verlorenheit. Leben ohne Gott, ohne Glauben an Jesus Christus, ist Leben in der Verlorenheit. Der Begriff „soteria“, der oft mit „Heil“ übersetzt wird, meint vom griechischen Wortsinn her dieses Rettungsgeschehen (vgl. u. a. Röm 1,16). Dabei wird sie allen hektischen Aktivismus und auch jede Form von Drängelei vermeiden. Sie wird aber nicht außer acht lassen, dass Dringlichkeit geboten ist.
III.2.2 Die Perspektive der Versöhnung
(7) Evangelisation ist nötig, weil der Mensch ohne Gott in der Sünde lebt. Die Bibel sagt, dass zwischen Gott und Mensch ein tiefer Riss entstanden ist, weil der Mensch sein wollte wie Gott. Mit den Worten des Apostels Paulus: „Obwohl die Menschen von Gott wussten, haben sie ihn nicht als Gott gepriesen noch ihm gedankt, sondern sind dem Nichtigen verfallen in ihren Gedanken und ihr unverständiges Herz ist verfinstert“ (Röm 1,21). Evangelisation darf dieses nicht verschweigen. Sie verschweigt auch nicht, dass Gott nach der Botschaft der Bibel Sünde nicht übersieht. Paulus beschreibt Gottes Reaktion auf menschliche Schuld als dreifache Preisgabe der Menschen: An ihre Selbstsucht, an die Zerrüttung der menschlichen Gemeinschaft und an die Zerstörung des eigenen Lebens (Röm 1,24.26.28). Konsequenz der Sünde ist die Not der Schuld.
(8) Viel stärker als diese Not beschreibt die Evangelisation aber Gottes wunderbaren Weg, auf den er sich begeben hat, um die Menschen aus ihrem selbstverschuldeten Elend herauszuholen. Wo Menschen Gott preisgegeben haben und nun die Preisgabe durch ihn verdienen, gibt er seinen Sohn preis (Röm 8,31) und lässt ihn am Kreuz sterben. So liegt die Strafe auf ihm, „damit wir Frieden haben“ (Jes 53).
(9) Von daher ist Evangelisation eine Einladung mit doppeltem Akzent: Sie lädt herzlich zum Vertrauen auf Jesus Christus ein und sie tut das dringlich, damit niemand die Rettung verpasst. Dass es nicht einfach ist, diese fruchtbare Spannung zu halten, ist schnell ersichtlich. So hat A. Noack in seiner Bibelarbeit vor der Synode der EKD 1999 formuliert: „Das ist vermutlich die größte Schwierigkeit unseres missionarischen Handelns, fröhlich zum Glauben einzuladen und das dennoch mit dem ganzen Ernst dessen zu tun, der weiß, dass es um Heil und Unheil geht“ (vgl. Reden von Gott in der Welt, S. 28).
III.2.3 Die Perspektive der Verbindlichkeit
(10) Es gibt viele Wege, der Einladung zum Glauben zu folgen. Es gibt die Möglichkeit, im Rahmen besonderer Evangelisationsveranstaltungen die Menschen einzuladen, nach vorn zu kommen, wenn sie einen verbindlichen Schritt in den Glauben hinein tun wollen. Damit setzen sie öffentlich vor Gott und seiner Gemeinde ein Zeichen. Es gibt auch die Möglichkeit, ein Gebet zur persönlichen Lebensübergabe an Christus Satz für Satz vorzusprechen. Wer seinen Glauben verbindlich leben möchte, kann das Gebet in der Gemeinschaft der Gemeinde mitsprechen. Da ist dann Vertraulichkeit und Verbindlichkeit zugleich. Es gibt auch den Weg, allein vor Gott zu treten und ein entsprechendes Gebet zu sprechen. Es gibt den „chirurgischen Weg“, auf dem es zu einer plötzlichen Umkehr zu Christus kommt, es gibt aber auch den „homöopathischen Weg“ (W. Lüthi), der anzeigt, dass es auch allmähliche Eingewöhnungs- und Beheimatungsprozesse gibt, ohne dass ein fester Termin für eine Lebensübergabe angegeben wird. Neben dem „Damaskusweg“ einer plötzlichen Lebenswende (vgl. Apg 9,1 ff.) und der allmählichen Veränderung des Lebens auf dem „Emmausweg“ (vgl. Lk 24,13 ff.) gibt es auch den „Bartimäusweg“ (vgl. Mk 10,46 ff.), wenn aus der diakonischen Erfahrung von Hilfe und überraschend erfahrener Liebe Vertrauen zu Jesus Christus erwächst. Wesentlich ist nur, dass eines Tages die Klarheit einer persönlichen Christusbeziehung entsteht.
(11) Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch, was E. Jüngel in seinem Vortrag vor der Synode der EKD 1999 „indirekte Evangelisation“ genannt hat (vgl. Reden von Gott in der Welt, S. 28). Als Orte, Räume und Wege der Vorbereitung evangelisierenden Handelns der Kirche („praeparatio Evangelii“) nennt er das Gotteslob, die christlichen Schulen, die Evangelischen Akademien, besondere Orte und dabei insbesondere Kirchenbauten, das Bekenntnis zur unverlierbaren Menschenwürde jedes Menschen, die Diakonie und den Sonntag. Es gibt auch in der heutigen Situation eine Fülle von Anknüpfungspunkten und vorbereitenden Wegen und Orten für das evangelisierende Handeln der Kirche.
III.2.4 Die Perspektive von menschlicher Entscheidung und göttlichem Wirken
(12) Evangelisation ruft zum Glauben an Jesus Christus, zur Rettung, Versöhnung und Verbindlichkeit. Aber evangelistische Rede kann den Glauben nicht bewirken und erst recht nicht erzwingen. Sie kann nur bitten und herzlich und dringlich in die Nachfolge Jesu rufen. Mehr kann sie nicht, mehr soll sie aber auch nicht. Den Glauben schenkt der Heilige Geist, der das Wort wirksam macht. Damit werden die Einladung zum Glauben und auch der Ruf zur Entscheidung aber nicht überflüssig. „Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben?“ fragt Paulus die Gemeinde in Rom (Röm 10,14).
(13) Es geht also um beides, um das Proklamieren der guten Nachricht mit der Einladung zum Glauben und um die zuversichtliche Erwartung, dass Gottes Geist Glauben schafft. Darum ist die evangelistische Arbeit notwendig mit dem Gebet um das Wirken des Heiligen Geistes verbunden. Gottes Geist zwingt aber nicht. Er will das freie Ja des Menschen. Es ist Gottes Geheimnis, dass er vor dem Nein des Menschen Halt macht.
(14) So bleibt also die Spannung bestehen, dass Evangelisation der unverzichtbare Ruf zur Entscheidung ist, der in dem Wissen ergeht, dass alles an Gott liegt und der Glaube nur durch ihn geweckt wird. Daraus ergibt sich: Die Kirche muss sich jeden Urteils über den Glauben der Menschen enthalten, dafür aber um so intensiver zum Glauben einladen.
III.2.5 Zum Verhältnis von Gericht und Heilszusage
(15) In der Geschichte der Kirche wurde immer wieder darüber diskutiert, ob es einmal eine Scheidung zwischen Geretteten und Verlorenen geben wird oder ob schließlich doch alle unter der Barmherzigkeit Gottes stehen und in Gottes Reich eingehen werden. Diese Diskussion über die Allversöhnung spielt auch heute im Gemeindeleben eine Rolle; sie beschäftigt viele Menschen, ohne dass sie darüber reden.
(16) In der Bibel gibt es zu dieser Frage zwei unterschiedliche Linien von Aussagen. Einmal: „… dass in dem Namen Jesu sich sollen beugen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen sollen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes des Vaters“ (Phil 2,10 f.). Oder: „Denn Gott hat alle eingeschlossen in den Ungehorsam, damit er sich aller erbarme“ (Röm 11,32). Zum anderen: „Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist’s eine Gotteskraft“ (1.Kor 1,18). Oder: „Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm“ (Joh 3,36). Auf der einen Linie wird die unfassbare Barmherzigkeit Gottes gerühmt. Auf der anderen Seite wird der heilige Ernst betont, der über Gottes Handeln liegt.
(17) Das Evangelium will Menschen aufatmen lassen. Darum kann die Gerichtspredigt nur ein Akzent der Verkündigung sein und sicher nicht der erste und stärkste. Aber die Dimension des Gerichts darf nicht unterschlagen werden. Ihr entspricht die unvertretbare Verantwortung, die zum Menschsein gehört. Zudem beinhaltet sie die gute Nachricht, dass sich die Gerechtigkeit Gottes durchsetzen und zuletzt alles zurecht bringen wird. Damit ist freilich ausgeschlossen, dass das Gericht Gottes in dunkler Weise und mit drohenden Worten verkündet wird.
(18) Daraus ergibt sich, dass die beiden biblischen Aussagelinien aufeinander zu beziehen sind. Die Rede von der Allversöhnung bewahrt davor, Gott klein zu machen und ihn nach menschlichen Kriterien zu beurteilen. Die Gerichtspredigt aber bewahrt davor, Gottes Heilstat zu einer „billigen Gnade“ (D. Bonhoeffer) verkommen zu lassen. Eine Verkündigung, die vom Ernst um die letzte Scheidung bewegt wird, kann sich engagiert bemühen, Menschen die rettende Liebe Gottes zu bezeugen; sie kann freilich auch die frohe Botschaft in ein dunkles Endzeitszenario verkehren. Die Hoffnung auf die Rettung aller am Ende der Zeiten kann Mut machen, schon jetzt im Licht der Gnade Gottes zu leben (E. Jüngel); sie kann freilich auch der glaubenweckenden Verkündigung gegenüber müde und gleichgültig machen.
III.3 Evangelisation und Methode
(19) Oft und zu Recht sind bestimmte Praktiken und Methoden des evangelistischen Dienstes massiv hinterfragt worden. Die Kritiker benutzen dabei Begriffe wie „Demagogie“, „Fanatismus“, „Indoktrination“ und „Kolonialismus“ und befragen damit Stil und Methoden evangelistischer Veranstaltungen. Diese Fehlwege sind im weiten Bereich kirchlich verantworteter Evangelisation kaum noch anzutreffen. Das Reden über sie ist allerdings noch nicht verstummt.
(20) Heute wird gefragt, ob sich bestimmte evangelistische Dienste nicht zu sehr der Methoden moderner Werbung oder auch bestimmter psychologischer Entwürfe bedienen. Nicht alle, aber viele dieser Anfragen haben ihr Recht und müssen bedacht werden. Für die evangelistische Praxis entscheidend ist der Ruf des Paulus: „So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!“ (2.Kor 5,20). Die Bitte ist die entscheidende Stilform der Evangelisation. Nicht die Drängelei ist gefragt, sondern die herzliche Einladung, die nicht dränglerisch, die aber wohl dringlich sein darf. Alle Methoden der Evangelisation haben sich dieser Stilform unterzuordnen. Wenn das durchgehalten wird, kann sich eine enorme Methodenvielfalt entfalten. Sie kann und soll durchaus auch moderne Erkenntnisse über Kommunikationswege einbeziehen.
(21) Darum ist es gut, wenn die Kirche mit ihrer evangelistischen Arbeit lernt, wie die Kommunikation mit den Menschen aufgebaut und durchgehalten werden kann; wenn sie lernt, ihre Aufgabe neben und gegenüber anderen Institutionen und Weltanschauungen präzise und unverwechselbar zu beschreiben; wenn sie lernt, ihr Organisationsgefüge entschlossen auf ihre Aufgabe auszurichten; wenn sie lernt, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu motivieren und zu qualifizieren usw. Das ist vor allem von solchen theologischen Laien zu lernen, die an der Entwicklung des Marketingdenkens in Unternehmen, in non-profit-Organisationen und in der Betriebswirtschaftslehre Erfahrungen gesammelt haben und als engagierte Gemeindeglieder ihre beruflichen Erfahrungen in den missionarischen Dienst der Kirche stellen wollen. Wenn die methodischen Fragen präzise genug gestellt werden, dann kommen die theologischen Aufgaben in neuer Schärfe in den Blick.
(22) In diesem Zusammenhang ist ebenfalls wichtig, dass bei der Entfaltung der Glaubensthematik Nüchternheit und intellektuelle Qualität Raum gewinnen. Zwar führt das Denken nicht zum Glauben. Aber Glauben und Denken sind eng miteinander verbunden. Man kann die gesamte Dogmen- und Theologiegeschichte als ein Ringen um die Verhältnisbestimmung von Glauben und Denken verstehen. Darum gehört die geistige Auseinandersetzung mit Strömungen unserer Zeit, mit Engführungen und Häresien zur evangelistischen Aufgabe. Die klassische Apologetik beruht auf der Gabe der „Unterscheidung der Geister“. Sie hat in unserer Zeit neue Bedeutung gewonnen.
III.4 Evangelisation – Gemeindeaufbau – soziale Verantwortung – Weltmission
(23) Als Zentralaufgabe der Kirche gehört Evangelisation zum Vollzug des Gemeindelebens. Eine von der Gemeinde Jesu Christi abgekoppelte Evangelisation kann auf Dauer nicht fruchtbar sein, denn sie entzieht sich dem Leib Christi. Darum führt Evangelisation auch in verbindliche Gemeindezugehörigkeit.
(24) Zur Evangelisation gehört die Hinführung zur diakonisch-sozialen Verantwortung. So formuliert z. B. die Lausanner Verpflichtung schon 1974: „Wir tun Buße … dafür, dass wir manchmal Evangelisation und soziale Verantwortung als sich gegenseitig ausschließend angesehen haben. Versöhnung zwischen Menschen ist nicht gleichzeitig Versöhnung mit Gott, soziale Aktion ist nicht Evangelisation, politische Befreiung ist nicht Heil. Dennoch bekräftigen wir, dass Evangelisation und soziale wie politische Betätigung gleichermaßen zu unserer Pflicht als Christen gehören. Denn beide sind notwendige Ausdrucksformen unserer Lehre von Gott und dem Menschen, unserer Liebe zum Nächsten und unserem Gehorsam gegenüber Jesus Christus“ (aus Artikel V). Schließlich ist auf den Zusammenhang der Evangelisation hierzulande mit der weltweiten Evangelisation, von Volksmission und Weltmission zu verweisen. Der Reichtum der Weltmission muss für den konkreten evangelistischen Dienst und den Gemeindeaufbau vor Ort fruchtbar werden. Gerade auf dem Feld der Evangelisation liegen ausgesprochen vielfältige und schöne Erfahrungen in der weltweiten Christenheit vor.