Die Evangelische Kirche ruft auf zum dauerhaftem Einsatz für den Frieden

Eröffnung der EKD-Synodentagung mit Gottesdienst in der Dresdner Kreuzkirche

Gottesdienst zur Eröffnung der EKD-Synode 2019 in der Dresdner Kreuzkirche

Gottesdienst zur Eröffnung der EKD-Synode 2019 in der Dresdner Kreuzkirche.

Dresden (epd). Mit einem Aufruf zu einem dauerhaften Friedensengagement hat in Dresden die diesjährige Synodentagung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) begonnen. „Der Frieden, er braucht wohl dauerhaften Einsatz, aber mehr noch eine Haltung, die von Hass nichts hält“, sagte der sächsische Oberlandeskirchenrat Thilo Daniel im Eröffnungsgottesdienst in der Kreuzkirche.

Vertrauen in den Frieden

Es brauche ein festes Vertrauen in einen Frieden, der stärker sei als Hass. „Hass von wem auch immer auf wen auch immer“, fügte Daniel in dem Gottesdienst hinzu, in dem vielfältige Beispiele für Friedensarbeit insbesondere an Schulen präsentiert wurden. Daniel würdigte auch die friedliche Revolution in der DDR, die vor 30 Jahren zur Grenzöffnung führte. Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung seien der Herzschlag der friedlichen Revolution gewesen.

Die EKD-Synode mit Delegierten aus allen 20 Landeskirchen berät bis zum 13. November in Dresden. Im Mittelpunkt des ersten Sitzungstages des Kirchenparlaments steht am Vormittag traditionell der Bericht des Ratsvorsitzenden. Darin wird Heinrich Bedford-Strohm nicht nur zu innerkirchlichen Themen, sondern auch zu aktuellen gesellschaftlichen Fragen Stellung beziehen. Das Schwerpunktthema der Synode lautet in diesem Jahr „Auf dem Weg zu einer Kirche der Gerechtigkeit und des Friedens“. Zudem beraten die 120 Synodalen unter anderem über den Stand der Aufarbeitung der Fälle sexuellen Missbrauchs in der Kirche und Wege zu einer besseren Prävention.

Die Frage nach Frieden in der sächsischen Landeskirche

Thilo Daniel, der Prediger im Eröffnungsgottesdienst, hat vorläufig die Amtsgeschäfte des zurückgetretenen sächsischen Landesbischofs Carsten Rentzing übernommen. Rentzing hatte am 11. Oktober sein Bischofsamt zur Verfügung gestellt. Es war bekanntgeworden, dass er zwischen 1989 und 1992 als Autor für die rechtskonservative Zeitschrift „Fragmente“ tätig war. Das sächsische Landeskirchenamt stufte die von ihm als Student verfassten Texte als „elitär, in Teilen nationalistisch und demokratiefeindlich“ ein.

Daniel sagte in seiner Predigt, nach dem Rücktritt des Landesbischofs stehe die Frage nach Frieden in der sächsischen Landeskirche obenan. „Wir sehen, dass wir ihn nicht herstellen können nur erwarten“, sagte er. Viel Unfriede habe die Frage gestiftet, „wofür wir sind und wogegen wir sind“. „Unfrieden hat es gestiftet, dass wir für viele die Antwort auf diese Frage schuldig geblieben sind“, sagte der Oberlandeskirchenrat. Deshalb bestehe die Gefahr, das Verbindende, die Mitte des Glaubens, zu verlieren.