Statistik Evangelische Schule - Fakten und Trends 2012 bis 2014
Ergebnisse der Basiserhebung 2012 und der Haupterhebung 2013/14
2.1. Vorbemerkungen zur Beteiligung an der Erhebung
An der Haupterhebung von 2013 haben insgesamt 30,9% der Schulträger teilgenommen (116 Schulträger von 375 Schulträgern). 28,48% der Schulen haben die SES vollständig ausgefüllt (313 von 1099 Schulen), 37,85% der Schulen haben vollständig oder teilweise die SES ausgefüllt (416 Schulen von 1099 Schulen).
Einzelne Schulträger haben nicht mit allen ihren Schulen die Befragung ausgefüllt, die erbrachten Daten sind aber in die jeweiligen Auswertungstabellen aufgenommen worden. Für einzelne Fragestellungen liegt daher die Gesamtzahl der teilnehmenden Schulen höher als 313.
Eine Repräsentativitätsprüfung durch das Comenius-Institut [2] ergab, dass die SES-Haupterhebung insgesamt nicht als repräsentativ für das evangelische Schulwesen gewertet werden kann. Die Ergebnisse machen aber Tendenzen deutlich, die bei künftigen Erhebungen zu bestätigen oder zu korrigieren sind. Sie liefern wichtige Anhaltspunkte einer Bestandsaufnahme zum evangelischen Schulwesen.
2.1.1 Beteiligung der Schulträger und Schulen nach Bundesländern
Vor allem die regionale Verteilung der beteiligten Schulen und Schulträger, d. h. die Beteiligung der Träger und Schulen bezogen auf die Bundesländer, ist nach Vorlage der Daten nicht repräsentativ. Überrepräsentiert sind Länder wie Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und auch Thüringen, während Schulen in Ländern wie Hamburg, Berlin oder Mecklenburg-Vorpommern unterrepräsentiert sind.
Die nachfolgende Aufstellung zeigt, dass von den 313 Schulen 188, das heißt rund 60%, aus den drei Bundesländern Baden-Württemberg, Niedersachsen und Bayern stammen. Baden-Württemberg und Bayern zusammengenommen stellen 48,56% der Schulen. Aus den östlichen Bundesländern (ohne Berlin) haben insgesamt 75 Schulen (23,96%) die SES vollständig ausgefüllt.
Die 313 Schulen, die die SES-Haupterhebung vollständig ausgefüllt haben, verteilen sich wie folgt auf die Bundesländer:
Bundesland | Anzahl Schulen |
---|---|
Baden-Württemberg | 114 |
Niedersachsen | 39 |
Sachsen | 38 |
Bayern | 35 |
NRW | 26 |
Sachsen-Anhalt | 16 |
Hessen | 15 |
Thüringen | 14 |
Brandenburg | 5 |
Hamburg | 4 |
Rheinland-Pfalz | 4 |
Mecklenburg-Vorpommern | 2 |
Berlin | 1 |
Saarland, Bremen, Schleswig-Holstein | 0 |
2.1.2 Beteiligung nach Institutioneller Zuordnung der Schulträger und ihrer Rechtsform
Von den Trägern, die an der SES-Haupterhebung teilgenommen haben, ordnen sich 63,97% der Diakonie zu, 17,24% der verfassten Kirche. Die unten stehende Tabelle zeigt, dass diakonische Träger in nahezu allen Schularten engagiert sind. Träger der verfassten Kirche sind dagegen fast ausschließlich im Bereich der allgemeinen Schulen aktiv. Die beruflichen Schulen sind fast alle in diakonischer Trägerschaft, weswegen auf eine genauere Aufschlüsselung nach Schularten in der Tabelle verzichtet wurde.
Bezogen auf die Rechtsform sind über 60% der Träger eingetragene Vereine (39,61%) oder gGmbHs (22,68%). Danach folgen Stiftungen mit 18,21% und Landeskirchen mit 8,62%. Landeskirchliche Schulstiftungen haben sich mit 6,38% an der Haupterhebung beteiligt, Kirchengemeinden mit 2,23%, Kirchenkreise mit 0,63%. Der Rest der Schulträger sind GmbHs bzw. manche Träger machten zu diesem Punkt keine Angabe.
SES Haupterhebung 2013: Schulträger [3] nach institutioneller Zuordnung und Schularten
Institutionelle Zuordnung des Trägers / Schulart | Schulträger | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
zugehörig zu | ökumenischer Träger | andere | keine | |||
Diakonie | verfasster Kirche | Freikirche | Zugehörigkeit | |||
mit allgemeinbildenden Schulen | 40 | 17 | 2 | 2 | 5 | 15 |
GS | 10 | 12 | - | 1 | 5 | 9 |
HS | 2 | 1 | - | 1 | 2 | 1 |
SmmBg | 4 | - | 1 | 1 | - | 4 |
RS | 2 | 4 | 1 | 1 | 3 | 5 |
Gy | 4 | 9 | 2 | 1 | - | 3 |
IGS | - | 1 | - | - | 1 | - |
FöS | 34 | - | - | - | - | - |
ARS | 1 | - | - | - | - | - |
Kolleg | 1 | - | - | - | - | - |
mit beruflichen Schulen | 43 | 4 | 1 | 2 | 1 | 1 |
Diese Prozentzahlen zeigen, dass an der SES-Haupterhebung vor allem Schulen in Trägerschaft von Vereinen und gGmbHs teilgenommen haben; diese Träger stellen auch nach den Daten der Basiserhebung den größten Anteil. Schulen in Trägerschaft von Vereinen haben sich stärker an der Haupterhebung beteiligt als es ihrem Gesamtanteil entspricht, Gleiches gilt für Schulen in Trägerschaft von Landeskirchen. Landeskirchliche Schulen sind in der SES-Haupterhebung überrepräsentiert, Schulen in Trägerschaft von Kirchenkreisen, GmbHs und "anderen" Rechtsformen sind dagegen unterrepräsentiert [4].
2.1.3 Beteiligung der Schulträger allgemeinbildender und beruflicher evangelischer Schulen nach ihrer Größe (gemessen an der Anzahl ihrer Schulen)
Bezogen auf die Größe der Schulträger bilden bei der SES-Haupterhebung die kleinen Träger mit nur einer Schule die größte Gruppe der Teilnehmer. Träger mit vielen Schulen sind trotzdem in der Haupterhebung leicht überrepräsentiert [5].
2.1.4 Beteiligung der Schulen nach Schulart (nur allgemeine Schulen)
Im Blick auf die Schularten im allgemeinen Bereich (also ohne Förderschulen und berufliche Schulen) wurde in der Auswertung und bei der Repräsentativitätsprüfung eine Präzisierung vorgenommen. Grund ist die Annahme, dass z. B. der Anteil inklusiver Schulen, von Ganztagsschulen oder der Anteil von Schüler/-innen mit Migrationshintergrund auch davon abhängt, welche Schularten in die Statistik eingehen. Das Ergebnis zeigt, dass Hauptschulen und Integrierte Gesamtschulen in der Haupterhebung unterrepräsentiert sind.
2.1.5 Beteiligung der allgemeinbildenden und beruflichen Schulen nach Gründungsjahr
Blickt man auf das Gründungsjahr der Schulen, dann sind von den 311 Schulen, die in der SES-Haupterhebung dazu Auskunft gaben, 61 zwischen 1990 und 1999 gegründet worden und 108 nach 2000. Das bedeutet, dass 169 der beteiligten Schulen erst nach der Wende gegründet wurden, was einem Anteil von 54,34% entspricht. Damit sind die Neugründungen nach der Wende in der Haupterhebung stärker vertreten als es ihrem Anteil im evangelischen Schulwesen, wie ihn die Basiserhebung ausgewiesen hatte, entspricht.
Ev. allgemeine Schulen nach Basiserhebung | |
---|---|
GS | 199 |
O-stufe | 16 |
HS | 41 |
SmmBg | 31 |
RS | 71 |
Gy | 93 |
IGS | 19 |
ARS | 1 |
Kolleg | 7 |
Insgesamt | 478 |
Ev. allgemeine Schulen SES Haupterhebung* | in % der Basiserhebung | |
---|---|---|
GS | 47 | 23,61 |
O-stufe | 0 | 0 |
HS | 7 | 17,07 |
SmmBg | 11 | 35,48 |
RS | 22 | 30,98 |
Gy | 33 | 35,48 |
IGS | 2 | 10,52 |
Insgesamt | 124 |