Konfirmandenarbeit
12 Thesen des Rates der EKD, 2013
10. These
Die Ausbildung und Fortbildung der Hauptamtlichen für die Konfirmandenarbeit muss weiter verstärkt werden. In Zukunft müssen vermehrt auch Qualifizierungsmöglichkeiten für ehrenamtlich Tätige eröffnet werden.
Zwar war der beschriebene Wandel der Konfirmandenarbeit (vgl. 4.) weithin erfolgreich und alle Beteiligten können auf das schon Erreichte stolz sein, doch haben sich die Reformen nicht in allen Kirchengemeinden gleichermaßen durchgesetzt. Den Hauptamtlichen in den Gemeinden kommt dabei auch in Zukunft eine Schlüsselfunktion zu, auf die sie angemessen vorbereitet sein müssen. Mit engagierter Konfirmandenarbeit ist ein erheblicher zeitlicher Aufwand verbunden, der Hauptamtlichen bewusst eingeräumt werden sollte.
Noch immer haben die mit der Konfirmandenarbeit verbundenen Aufgaben und Themen in der Ausbildung für Pfarramt, Diakonat oder Gemeindepädagogik häufig keinen festen Platz. Vielfach gehören sie nicht zum Pflichtprogramm, obwohl die Konfirmandenarbeit für die so Ausgebildeten später eine wichtige Pflichtaufgabe darstellt. Dies widerspricht zugleich dem Stellenwert, den die Konfirmandenarbeit für Jugendliche und für die Kirchengemeinden faktisch hat. Nicht zuletzt fehlt es an einer Vorbereitung für die pädagogische Arbeit mit Jugendlichen etwa aus verschiedenen Schularten, die über die Konfirmandenarbeit hinaus von zentraler Bedeutung ist.
Umso wichtiger ist der weitere Ausbau von Fortbildungsmöglichkeiten, wie sie für Hauptamtliche vor allem von den pädagogisch-theologischen Instituten der Landeskirchen angeboten werden, auch in Gestalt von Beratung und Begleitung. Diese Angebote müssen weitergeführt und immer wieder weiterentwickelt sowie, wo erforderlich, verstärkt ausgebaut und zu einem Mindestmaß verpflichtend gemacht werden. Nicht zuletzt sollten gemeinsame Angebote für Haupt- und Ehrenamtliche einen festen Platz gewinnen.
Je mehr die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements in der Konfirmandenarbeit wahrgenommen wird, desto mehr stellt sich die Frage nach Qualifizierungsmöglichkeiten für diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Insgesamt sollten hier verstärkt Schulungsformen und -methoden der Jugendarbeit genutzt werden (vgl. 8.). Anzustreben ist eine Ausbildung für Ehrenamtliche mit Standards etwa nach dem Vorbild der Jugendleitercard (Juleica). Zudem sollte zu jedem Jugendleiterkurs im Rahmen der evangelischen Jugendarbeit auch eine Einführung in die Besonderheiten einer Mitarbeit in der Konfirmandenarbeit gehören.