Der Bevollmächtigte des Rates - Büro Brüssel Europa -Informationen Nr. 156

Religionsvertreter diskutieren über Zukunft der EU

Katrin Hatzinger

In diesem Jahr fand am 7. November 2017 zum 13. Mal das Treffen europäischer Religionsführer in Brüssel statt.

Das diesjährige Treffen stand unter der Überschrift: „Die Zukunft Europas: eine wertebasierte und effektive Union“. Für die EKD nahm die Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer, an dem Austausch teil.

Sie machte bei dem Treffen deutlich, dass die Evangelische Kirche in Deutschland die Idee der Präsidenten Juncker und Macron, Bürgerkonvente über die Zukunft der EU in den Mitgliedstaaten abzuhalten, unterstütze. Die Debatte über die Zukunft der EU müsse aus den Fachkreisen in Brüssel und den europäischen Hauptstädten stärker in die Mitgliedstaaten, deren Regionen und zu den Unionsbürgern getragen werden. Die Kirchen in Deutschland wollen sich an dieser Debatte gern beteiligen, denn es gehe um die Frage, welches Europa wir für die Zukunft wollen. Grundsätzlich sollten sich aber alle Religionen angesprochen fühlen. „Denn Europa, das sind wir alle.“

Die EKD wolle daher ihre ökumenischen Netzwerke und Partnerschaften noch stärker nutzen, um einander besser zu verstehen und den Austausch zu vertiefen. Die Ost-West-Spaltung dürfe sich nicht weiter vertiefen, betonte Schwaetzer. Die Rechtsstaatlichkeit dürfe dabei aber nicht zur Disposition stehen.

Sie unterstrich zudem, dass die evangelischen Kirchen innere Spaltungen durch die Vision einer Einheit in versöhnter Verschiedenheit überwunden hätten. Die Präses zeigte sich überzeugt, dass dieses ökumenische Modell auch für die EU hilfreich sein könnte, um Zusammenhalt in Unterschiedenheit zu gestalten.

In der Debatte, an der auch die Vize-Präsidentin des Europäischen Parlaments Maired McGuiness (EVP) teilnahm, stand der Beitrag der Kirchen für den Zusammenhalt und das Gemeinwohl in der EU im Mittelpunkt. Zudem herrschte Einigkeit darüber, dass jungen Menschen stärker die Rolle der EU als Werteunion vermittelt werden müsse. In diesem Zusammenhang wurde auch der Vorschlag eines europäischen ökumenischen Kirchentages diskutiert und die Idee vorgebracht, 2018 ein Treffen junger europäischer Religionsvertreter einzuberufen, um die junge Generation in der Debatte um die Zukunft der EU stärker einzubeziehen.

Näheres zum Teilnehmerkreis finden Sie unter: http://www.ekd.eu/156-ZdEU-RV-Link

 

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